ZwischenZEIT 29. Juli 2020

Im Kreise meiner Kollegen und Kolleginnen von ZEIT REISEN habe ich ein Gelübde abgelegt, in dieser Woche einmal nichts über Griechenland zu schreiben. Das fällt mir umso leichter, da Sie sicher alle in der aktuellen ZEIT unsere Aktion #ZEITfürDeutschland mitverfolgt haben – und nun auf der Suche sind nach einem außergewöhnlichen Flecken deutscher Erde. Zum Beispiel Neumarkt in der Oberpfalz. Die zwischen Regensburg (Domspatzen) und Nürnberg (Rostbratwürste) im Bayerischen Jura gelegene Kleinstadt, war auch mir gänzlich unbekannt, bis mich vorgestern Mittag eine Mail des örtlichen Amts für Touristik erreichte mit einem hübschen kleinen Film über Urlaub dahoam: Viel Spaß damit!

Ich habe mich derweil übers lange Wochenende mit der Bahn über den Brenner Richtung Süden gewagt, daher die italienische Note der folgenden Zeilen. Vier Tage zwischen Tiroler Bodenständigkeit und mediterranem Lebensgefühl in Bozen und Umgebung. Auch hier fast ausschließlich unter Einheimischen. Meine Favoriten in der Empfehlungsrangliste:

1. Eine Wanderung im Wegenetz von Glaning und Mittagsjause beim Messnerwirt.
2. Der Weinabend beim jungen Winzerpaar Vinzig mit Panoramablick über Bozen bei Nacht.
3. Die Bildergalerie im neuen Kaisersaal der Trostburg oberhalb von Waidbruck.
4. Last but not least: Kulinarische Träumereien unter weißen Arkaden bei Enzo in Neumarkt! Drum herum das fantastische Gipfelpanorama von Dolomiten und Co. – Wie immer ein Fest für alle Sinne!

Welt-Anschauung
Zum venezianischen Imperium gehörte einst auch die Kykladeninsel Santorin – ein magischer Ort in der Ägäis, benannt nach der Heiligen Irene. Wenn man am Rand der Caldera sitzt und den Blick entlang der sichelförmigen Insel über das Meer gleiten lässt, dann drängen sich Fantasien über die Weltschöpfung auf. Unser Reisephilosoph Peter Vollbrecht nimmt Sie mit zum alten Mythos von Atlantis, den Platon einst geträumt hatte in seinem Dialog »Timaios«. Wie hat alles angefangen mit dem Universum, den Göttern und den Menschen? Was Sie immer schon einmal wissen wollten – hier ist es, augenzwinkernd erzählt und nicht zu ernst in der Sache: Platons Weltschöpfungstraum auf der Kykladeninsel Santorin.

Podigee

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LiteraTouren
»Kann ein Kochbuch auch eine Hommage an eine ganze Stadt sein?« Diese Frage hatte ich vor einer Woche an dieser Stelle ausdrücklich bejaht. Auch heute schließe ich mich diesem Urteil uneingeschränkt an – auch weil »Venedig – Das Kochbuch« von Russell Norman viel mehr ist als das. Ein Jahr lang lebte der Londoner Gastronom und Koch-buchautor abseits aller Touristenströme unter den Venezianern und studierte die authentische Küche von »La Serenissima«, in allen vier Jahreszeiten. Er war früh-morgens auf Märkten unterwegs, ließ sich ursprüngliche Zubereitungsarten von Fleischern und Fischern, Bäckern und Konditoren verraten und kochte diese in seiner kleinen Mansardenwohnung nach. So entdeckte er nicht nur die besten und oft einfachen Rezepte lokaler Hausmannskost, sondern er hat auch den perfekten Reise-führer für Venedig-Besucher geschrieben, bei denen die Liebe zu einer Stadt oder einer Gegend immer auch durch den Magen führt. Es gibt übrigens keinen besseren Zeitpunkt, Venedig ohne Touristen zu erleben, als jetzt! Erschienen im Dorling Kindersley Verlag, München. Venedig – Das Kochbuch.

ZEIT für Musik
Paolo Conte ist einer der wichtigsten und innovativsten Cantautori Italiens und erfreut seit mehr als sechs Jahrzehnten seine rund um den Globus verteilte Fangemeinde. Vielleicht gibt es keinen schöner, keinen gefühlvoller vorgetragenen Versuch, das Lebensgefühl des Sommers zu beschreiben, als es Conte mit »Un Gelato al Limon« gelungen ist.

Auch heute freuen uns auf Ihre Resonanz und Ihre Anregungen unter der Mailadresse zwischenzeit@zeit.de. Und falls Sie die ZwischenZEIT weiterempfehlen möchten, hier der Link zur Anmeldung.

Herzliche Grüße,
Ihr
Bernd Loppow
Gründer und Programmleiter
ZEIT REISEN