ZwischenZEIT 17. September 2020

Wie geht es mit dem Reisen in Zeiten von Corona weiter? In diesen Tagen bestimmen immer neue Shutdowns (aktuell Wien) oder das schrumpfende Geschäft von Reise-Riesen wie TUI (2. Quartal: minus 98,5 Prozent) und Lufthansa (minus 90 Prozent) die Berichte in den Medien. Und noch immer gilt eine Reisewarnung für 160 Länder auf der Welt. Doch es gibt auch Lichtblicke: Wie Reisen unter Corona-Bedingungen erfolgreich stattfinden können, zeigen die beiden ZEIT-Reisen, auf denen ich in den vergangenen zwei Wochen unterwegs war. Vom Glück des Gehens in der freien Natur, an der frischen Luft und mit Abstand dort, wo er geboten war: Von unserer herrlichen Wanderung über den Alpenhauptkamm nach Südtirol habe ich in der letzten ZwischenZEIT berichtet. Heute resümiert Uschi Demeter, wie ein zukunftsfähiger Tourismus im kleinen Land jenseits der Alpen aussehen könnte.

Und gestern Mittag bin ich aus Lüdersburg vom ZEIT Golf Cup 2020 zurückgekehrt, wo wir drei Tage bei bestem Wetter auf dem Old Course und dem Lakes Course gespielt haben. Die Sieger des Jahren waren diesmal Christine Meier aus Landshut und Reinhold Müller aus Buxtehude. Darauf haben wir in einer lauen Spätsommernacht mit feinen Weinen aus Südtirol auf der Clubhaus-Terrasse bis spätabends angestoßen. Aus produktionstechnischen Gründen erscheint die ZwischenZEIT deshalb heute ausnahmsweise mit einem Tag Verspätung.

Aus der Welt von ZEIT REISEN
Uschi Demeters Wahlheimat ist seit über vierzig Jahren Südtirol, wo sie viele Jahre direkt unter den Geislerspitzen gewohnt hat und für ZEIT REISEN viele spannende Projekte entwickelt und auch begleitet hat, unter anderem vor zehn Jahren eine Alpenüberquerung. Die Autorin und Journalistin hat bereits damals über die Erkenntnisse der Reise für ZEIT ONLINE berichtet. Sie war auch als Gast auf dem abschließenden Alpensymposium auf Schloss Juval dabei und schildert in ihrem Resümeé zehn Jahre später heute ihre Eindrücke.

LiteraTouren
»Das Leben ist ein langer Fußmarsch«, sagt Erling Kagge, einer der größten Abenteurer unserer Zeit. Er war am Nordpol und am Südpol, hat den Mount Everest bestiegen. Doch mit seiner Aussage meint er nicht nur riskante Märsche über Gletscherspalten, sondern ebenso den Spaziergang durch den städtischen Park. Der Effekt ist derselbe: Unsere Gedanken beginnen zu fließen, unser Kopf wird klar, äußere und innere Welt gehen ineinander über, wir werden eins mit der Welt – im Gehen. Denn »der Kopf braucht Bodenhaftung, die bekommt er durch die Füße«. Der Abenteurer und Weltenwanderer Erling Kagge hat sich auf eine meditative Reise begeben, Philosophen, Autoren und Weggefährten befragt und mit seinen Füßen die Welt ausgeschritten und vergrößert. Das können wir auch. Denn »alle Menschen sind geborene Entdecker«! Sein Buch »Gehen. Weiter gehen. Eine Anleitung« ist im Insel Verlag erschienen. Kagge ist gleichfalls ausgewiesener Experte für zeitgenössische Kunst. Im Museion in Bozen läuft noch bis zum 21. Februar 2021 die Ausstellung »Walking. Movements North of Bolzano« mit Arbeiten aus der Privatsammlung des norwegischen Abenteurers.

ZEIT für Musik
Von den Freuden des Gehens und Entdeckens handelt auch einer der berühmtesten Songs der amerikanischen Pop-Sirene Cher. Ihre 1995 erschienene Coverversion von »Walking in Memphis« stellt das ohnehin bereits stimmgewaltige Original von Marc Cohn noch weit in den Schatten. Auch das dazugehörige Video ist in jeder Hinsicht ein Genuss!

Auch heute freuen wir uns auf Ihre Resonanz und Ihre Anregungen unter der Mailadresse zwischenzeit@zeit.de. Und falls Sie die ZwischenZEIT weiterempfehlen möchten, hier der Link zur Anmeldung.

Herzliche Grüße,
Ihr
Bernd Loppow
Gründer und Programmleiter
ZEIT REISEN