ZwischenZEIT 02. September 2020

Diese ZwischenZEIT erreicht Sie aus Vent im hintersten Winkel des Ötztals in Tirol. Fast auf den Tag genau vor 20 Jahren starteten hier im kleinen Tiroler Bergsteigerdorf die ersten 20 ZEIT-Reisenden: auf eine ein-wöchige Wandertour über den Alpenhauptkamm. Gestern begann unsere Jubiläumsreise mit 20 Teilneh-mern und dem gleichen Programm wie im Jahr 2000. »Die Zukunft der Alpen« ist wieder unser Thema, Abschluss-Symposium mit Reinhold Messner auf Schloss Juval am letzten Reisetag inklusive.

Gestern Abend startete die Jubiläumsreise – wie vor 20 Jahren bei der Familie Pirpamer im Hotel Post – schon einmal fulminant: Dr. Andrea Fischer, Österreichs führende Glaziologin und Klimaforscherin, de-monstrierte in eindrucksvollen Bildern den rapiden und weiter zunehmenden Rückzug der noch ver-bleibenden Ötztaler Gletscher. Ihr Fazit: »Die Wissenschaftler können der Politik nur Entscheidungshilfen liefern, wir können die Alpengletscher nicht retten!«

Welt-Anschauung
Unser Reisephilosoph Peter Vollbrecht schreibt seit Beginn der Pandemie ein Corona-Tagebuch, in dem er die Ereignisse zu verstehen und zu verarbeiten versucht. Immer sind es kleine philosophische Betrach-tungen zum Geschehen auf gesellschaftlicher wie auf seelischer Bühne, nicht selten nehmen sie ihren Ausgang von alltäglichen Begebenheiten. Diesmal denkt er über Angst und Risiko nach und plädiert für einen Schutz des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens vor einer Covid-Angstpsychose. Heute als Podcast oder auch als Volltext. Prädikat: mutmachend!

Podigee

Mit dem Aufruf des Audios akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Podigee.
Mehr erfahren

Audio starten

 

LiteraTouren
Für unsere Jubiläumstour über die Alpen habe ich mir als Reiselektüre einen Krimi eingesteckt, der in mehrfacher Hinsicht besonders ist: Hinter dem herrlichen Autorenpseudonym Andrea di Stefano verbirgt sich ein Autorenduo aus zwei geschätzten ZEIT-Kollegen: Andreas und Stefan Lebert, die mich schon als Max Landorff mit Ihrer Regler-Trilogie in den Krimibann gezogen haben. Mit leichter Feder verarbeiten die Brüder nun in Tutto Bene eigene Lebenserfahrung mit einer Liebeserklärung an den Lago Maggiore und seine Menschen. Der pensionierte Polizist Lukas Albano Geier möchte in seinem Turm am See eigentlich nur noch seiner eigentlichen Leidenschaft nachgehen: Musik machen! Doch dann wird er von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt: mit einem Mord! Geht also schon mal gut los, »Tutto Bene«!

ZEIT für Musik
Andreas Lebert hat als Chefredakteur nicht nur das Magazin ZEIT WISSEN zu neuen Auflagenhöhen geführt, er spielt privat auch leidenschaftlich gern E-Gitarre. Somit hat es der Song Tutto Bene auch nicht »rein zufällig« auf den aktuellen Buchtitel geschafft. Wann hat es zuletzt eigentlich das Lied zum Buch gegeben? Mit dem Musiker Michael Gajare hat Lebert das Stück eingespielt, das im Roman schon mal zum Welthit wurde. Das steht nun zwar noch in den Sternen. Aber haben Sie jemals Guiseppe Verdi, Mona Lisa, Leonardo da Vinci, Marco Polo und Papst Franziskus in Chor gemeinsam singen gehört?

Auch heute freuen wir uns auf Ihre Resonanz und Ihre Anregungen unter der Mailadresse zwischenzeit@zeit.de. Und falls Sie die ZwischenZEIT weiterempfehlen möchten, hier der Link zur Anmeldung.

Herzliche Grüße,
Ihr
Bernd Loppow
Gründer und Programmleiter
ZEIT REISEN