
Architektur in Singapur und Malaysia
Markus Schmale über eine aufregende Architekturreise in die Megacitys Südostasiens
Wenn Städte zu Denkfabriken werden und Architektur zu einem Werkzeug gesellschaftlicher Transformation, lohnt sich ein zweiter Blick – jenseits von Skyline und Stahl. Singapur und Kuala Lumpur sind mehr als wirtschaftlich aufstrebende Metropolen Südostasiens. Sie sind Versuchslabore urbaner Zukunft: mit visionärer Stadtplanung, radikalen Nachhaltigkeitskonzepten und einem Selbstverständnis, das Architektur als Ausdruck kollektiver Intelligenz begreift.
Diese Reise ist kein touristisches Schaulaufen zwischen Landmark Buildings. Sie ist eine Einladung, Stadt als Idee zu erleben – durch die Linse eines Architekten, der den Blick schärft für das, was gebaut wurde und wird, und das, was möglich wäre. Vom ikonischen „Interlace“ über grüne Hochhäuser bis hin zu sozialen Räumen voller Hybridität – die Reise erzählt vom neuen Vokabular des Städtebaus.
Es ist eine Begegnung mit zwei Städten, die Zukunft nicht nur erträumen, sondern umsetzen. Und mit der Frage: Was können wir von ihnen lernen?




Stadt als Versprechen – Stadtvisionen aus Stahl, Glas und Grün
(Eine Reisebetrachtung von Dipl.-Ing. Markus Schmale, Architekten BDA)
„Eine Stadt ist ein lebendiges Versprechen – an ihre Bewohner und an ihre Zukunft.“ Wohl selten wird dieser Gedanke so greifbar wie auf einer Reise durch die pulsierenden Metropolen Singapur und Kuala Lumpur. Zwei Mega-Städte in Südostasien, zwei vollkommen unterschiedliche Wege, sich der urbanen Zukunft zu stellen. Beide stehen beispielhaft für die gewaltigen Fragen der urbanen Zukunft: Wie planen wir Städte nachhaltig? Wie verbinden wir Wachstum mit Lebensqualität, Dichte mit Grün? Als Architekt begleite ich Sie auf dieser besonderen Reise: eine Expedition zu Baukunst, Stadtplanung, Nachhaltigkeit – und zur Frage, wie Architektur unsere Gesellschaft prägt.
Singapur: Die Stadt, die einen Garten pflanzte
Singapur, dieser global orientierte, wissensbasierte Stadt- und Inselstaat mit seinen circa 5,9 Mio. Einwohnern, ist ein staunenswertes Lehrstück. Kaum eine Metropole ist durchdachter konzipiert als Singapur. Schon am Tag unserer Ankunft am Jewel Changi Airport ist klar: Hier ist nichts dem Zufall überlassen. Die Architektur dieses architektonischen Wahrzeichens ist ein Meisterwerk futuristischen Designs und verbindet Natur, Licht und Raum auf spektakuläre Weise. Zu erleben ist ein visionäres Konzept der Verschmelzung von Flughafeninfrastruktur, Naturerlebnis und urbanem Lebensraum. Herzstück des gläsernen Kuppelbaus ist der Rain Vortex, der mit 40 Metern der höchste Indoor-Wasserfall der Welt, umgeben von üppigen Hängegärten, Terrassenwegen und offenen Aufenthaltsbereichen. Die organische Form der Stahl-Glas-Konstruktion wirkt gleichzeitig monumental und einladend, während das transparente Dach natürliches Licht in die weitläufigen Innenräume lenkt.
Die Wahrzeichen und Ikonen Singapurs
Zu Beginn stehen die klassischen Wahrzeichen und Ikonen aus den Achtziger- und Neunzigerjahren. Sie sind aufgereiht wie eine Perlenkette und umfassen, ausgehend vom Republic Place, einem markanten Wolkenkratzer im Herzen von Singapur, der 1995 am Raffles Place fertiggestellt wurde, Gebäudekomplexe der beiden renommierten Architekten I. M. Pei und Kenzo Tange, aber auch das koloniale Regierungsviertel mit der St. Andrew’s Cathedral, der ältesten noch erhaltenen anglikanischen Kirche des Landes. Auch das weltberühmte Gebäude Park Royal von WOHA Architekten wird besichtigt. Jeder für sich außergewöhnliche Gebäudekomplexe, die sich architektonisch durch ihre ikonischen, oft tropisch-grünen Fassaden, innovative Integration von Natur und Stadt sowie eine expressive Formensprache auszeichnen und Singapurs Wandel zu einer vertikalen Gartenstadt seit den 1980er-Jahren eindrucksvoll widerspiegeln.
Exemplarisch hierfür steht der visionäre Gebäudekomplex Marina One in Singapur, der vier organisch geformte Hochhäuser um ein zentrales, mehrstöckiges „Green Heart“ gruppiert – eine üppige, tropische Gartenlandschaft mit über 350 Pflanzenarten, die nicht nur ein angenehmes Mikroklima im öffentlichen Raum für die Bewohner 24/7 schafft, sondern auch das Konzept einer „Stadt im Garten“ architektonisch eindrucksvoll umsetzt. Das Marina One in Singapur wurde von dem renommierten deutschen Architekturbüro ingenhoven architects entworfen, das für seine nachhaltige, zukunftsorientierte Architektur und das Prinzip des „Supergreen“-Designs bekannt ist.
Einige dieser Ikonen und Wahrzeichen stehen zumeist auch auf der Touristen-Agenda, wie auch der Besuch der Dachterrasse des Marina Bay Sands, der einen fantastischen Blick über die Stadt-Silhouette bietet. Hier wird deutlich sichtbar, was Singapur so besonders macht: die Symbiose von Baukunst, Infrastruktur und Natur. Eine Inszenierung, die weltweit ihresgleichen sucht: Hochhäuser schieben sich spiegelnd ins Licht, verbunden durch Parks, Wasserflächen, Brücken, die mehr sind als Infrastruktur – sie sind Teil eines komplexen räumlichen Gedankens.
Das ikonische Marina Bay Sands, entworfen von Moshe Safdie, steht da wie ein riesiges Schiff auf drei Türmen – Symbol eines neuen Singapurs, das Luxus, Technologie und urbane Ästhetik vereint. Von oben betrachtet, auf dem SkyPark, spürt man die klare, vorausschauende Planung der Stadt: Statt chaotischen Wachstums regiert hier eine hochstrukturierte Vision.
Ein weiteres Highlight ist das CapitaSpring, ein 2022 fertiggestellter 280 Meter hoher Wolkenkratzer im Finanzdistrikt von Singapur und eines der architektonisch innovativsten Hochhäuser der Stadt. Entworfen von BIG (Bjarke Ingels Group) und RSP Architects, vereint das Gebäude Büros, Serviced Apartments und Gastronomie auf 51 Etagen. Architektonisch prägt CapitaSpring ein vertikal durchgrünter Aufbau: große, offene Gartenbereiche – darunter eine öffentlich zugängliche „Green Oasis“ auf halber Höhe und ein Sky Garden auf dem Dach – durchbrechen die sonst geschlossene Fassade. Die äußere Struktur spielt mit offenen und geschlossenen Flächen, wodurch das Gebäude organisch und gleichzeitig technisch wirkt. Die Integration von über 80.000 Pflanzen macht es zu einem Vorreiter in Sachen vertikale Begrünung und nachhaltiger Hochhausarchitektur in Südostasien.



Singapur denkt nicht in Jahrzehnten, sondern in Generationen
Der Gang durch die Gardens by the Bay bestätigt diesen Eindruck: Riesige, von Photovoltaik versorgte Supertrees dienen nicht nur als Wahrzeichen, sondern regulieren durch vertikale Gärten das Mikroklima – ein Triumph nachhaltiger Stadtgestaltung. Singapur hat längst erkannt: Grün ist keine Kür, sondern Überlebensstrategie.
In der Singapore City Gallery erleben wir die geballte Weitsicht der Stadtplanung. Das große Modell »Singapore 2050« verdeutlicht: Urbanität wird hier nicht dem Zufall überlassen, sondern präzise programmiert – mit Fokus auf Suffizienz, Nachhaltigkeit, technologischer Raffinesse und sozialem Ausgleich.
Gebäude wie das Parkroyal on Pickering vom international renommierten Architekturbüro Wong Mun Summ und Richard Hassell (WOHA) aus Singapur sind leuchtende Beispiele dafür: Begrünte Sky-Terrassen und Regenwassersammelsysteme schaffen urbane Oasen mitten im Hochhausmeer. Auch der spektakuläre Wohnkomplex The Interlace von Ole Scheeren zeigt, dass Wohnen in der vertikalen Stadt anders gedacht werden kann – gemeinschaftlicher, durchlässiger, mit mehr sozialem Raum zwischen den Menschen. Diese durchkomponierten Werke der vertikalen Begrünung und regenerativen Architektur können das Mikroklima von Hochhauslandschaften verbessern.
Die Viertel Little India und Kampong Glam, die wir an einem weiteren Tag erkunden, beweisen zugleich: Singapur bewahrt seine kulturelle DNA trotz aller Modernität. Kleine Läden, Tempel und historische Straßenzüge widerstehen dem Verdrängungsdruck – bewusst geschützt durch strikte Stadtentwicklungspolitik. Die hier erlebbare Balance zwischen Wandel und Bewahrung macht Singapur zu einem globalen Vorbild.
Ein besonderes Erlebnis ist ein Besuch der Nanyang Technological University (NTU) – ein eindrucksvolles Beispiel für architektonische Innovation im Dienst von Bildung und Forschung. Besonders das von Thomas Heatherwick entworfene Learning Hub „The Hive“ verdeutlicht den ganzheitlichen Ansatz Singapurs: Statt traditioneller Flure und abgeschlossener Räume setzt das Gebäude auf organisch geformte, ineinander verwobene Türme aus strukturiertem Sichtbeton, die durch offene Lernlandschaften verbunden sind. Die Wahl des Baumaterials betont Langlebigkeit und Nachhaltigkeit, während die räumliche Struktur informellen Austausch, interdisziplinäre Zusammenarbeit und selbstgesteuertes Lernen fördert. Der Bau symbolisiert nicht nur das hohe architektonische Niveau, sondern auch das tief verankerte Know-how in Forschung und Bildung – und steht damit in deutlichem Kontrast zu vielen klassischen Hochschulbauten in Deutschland, wo Lehre und Raum oft noch strikt getrennt gedacht werden.
Bemerkenswert ist zudem das Pan Pacific Orchard Singapore, Teil der Pan Pacific Hotel Group. Das Hotel, entworfen vom renommierten Architekturbüro WOHA, zählt ebenfalls zu den architektonischen Highlights des neuen Singapurs. Es stellt einen innovativen Ansatz für tropische Hochhaus-Hotellerie dar. Das 23-stöckige Gebäude ist in vier thematisch gestaltete Terrassen unterteilt: Forest, Beach, Garden und Cloud. Jede Ebene bietet einzigartige Erlebnisse – vom begrünten Eingangsbereich mit Wasserplaza über eine tropische Lagune bis hin zu einem Garten mit Eventfläche und einem lichtdurchfluteten Ballsaal. Die moderne Fassade mit ihrer vertikalen Linienführung betont die Höhe des Turms und vermittelt gleichzeitig Leichtigkeit. Großzügige Glasflächen, gezielte Lichtführung und eine harmonische Verbindung von Innen- und Außenraum – durch Pflanzeninseln, Wasserläufe und Sichtachsen sowie die größte Schwimmlagune Singapurs – prägen das gestalterische Konzept. Das Hotel verbindet auf elegante Weise urbane Moderne mit funktionaler Klarheit und bietet trotz zentraler Lage eine Atmosphäre der Ruhe und Weite und ist in jeder Hinsicht einen Besuch wert.
Die vertikale Struktur ermöglicht es, die begrenzte Fläche des Grundstücks durch übereinanderliegende, öffentlich zugängliche Gärten zu erweitern. Mit über 14.000 m² bepflanzter Fläche und einer Begrünungsrate von 200 % setzt das Hotel neue Maßstäbe für nachhaltige Architektur in urbanen Umgebungen und ist der größte realisierte Grünanteil an vertikalen Gärten weltweit. Das Projekt wurde 2024 mit dem Titel „Best Tall Building Worldwide“ ausgezeichnet und gilt als Paradebeispiel für naturintegrierte Hochhausarchitektur.
Von Malakka nach Kuala Lumpur: Wechsel der Rhythmen
Schon beim ersten Spaziergang durch Malakka wird klar: Hier pulsiert ein ganz anderer Takt! Das koloniale Erbe aus drei Zeitepochen ist auf nur einem km² erfahrbar. An der Westküste Malaysias gelegen, ist Malakka eine Stadt mit außergewöhnlich reichem kulturellem Erbe und faszinierender Geschichte. Die Stadt ist die älteste Stadt Malaysias. Über Jahrhunderte war sie ein bedeutender Knotenpunkt des internationalen Seehandels und stand unter portugiesischer, niederländischer und britischer Kolonialherrschaft – Einflüsse, die sich noch heute in der Architektur der Altstadt widerspiegeln. Die roten Gebäude von Malakka, Überreste der niederländischen und britischen Kolonialzeit, prägen mit ihrer markanten Farbgebung und typisch kolonialer Architektur das historische Stadtbild rund um den Dutch Square. Als UNESCO-Welterbe beeindruckt die einzigartige Mischung aus kolonialen Bauwerken, chinesischen Shophouses, Moscheen und Tempeln. Gleichzeitig zeigt sich die Stadt lebendig und modern: Entlang der Jonker Street, am Flussufer und in kleinen Gassen pulsiert das kreative und kulinarische Leben, das Vergangenheit und Gegenwart auf besondere Weise verbindet. Nach dem Zwischenstopp in der kolonial geprägten Handelsstadt Malakka erreichen wir die Hauptstadt Malaysias Kuala Lumpur.
Kuala Lumpur ist wie ein Mosaik: unfertig, lebendig, aufregend widersprüchlich
Die Reise führt uns weiter und lässt die Architektur, die Stadträume und ihre Qualitäten erleben. Im Vergleich zu Singapur, das seinen Stadtraum stark durchgeplant, verdichtet und mit einem klaren Fokus auf grüne, vertikale Architektur organisiert, zeigt sich Kuala Lumpur deutlich heterogener und weniger reguliert. Während Singapur gezielt auf integrierte Stadt-Natur-Konzepte setzt – etwa mit „City in a Garden“ oder grün durchzogenen Hochhäusern – prägen in Kuala Lumpur breite Straßenzüge, ein autozentrierter Ausbau und eine stärkere Trennung von Funktionen das Stadtbild. Trotz einzelner ambitionierter Projekte fehlt es dort bislang an einer vergleichbaren stadtweiten Vision für nachhaltige, dichte und lebensnahe Urbanität.
Während Singapur die kontrollierte Vision ist, bleibt die polyzentrisch, fragmentierter gewachsene Stadt Kuala Lumpur ein Konglomerat aus Altem und Neuem, aus improvisierter Dynamik und ehrgeizigem Aufbruch. Der Vergleich ist faszinierend – und lehrreich.
Die wahre Zukunftsfähigkeit einer Stadt bemisst sich nicht an ihrer Skyline, sondern daran, wie gut sie für ihre Bewohner sorgt

Kuala Lumpur wurde lange Zeit vor allem über seinen wirtschaftlichen Reichtum und seine moderne Silhouette wahrgenommen – symbolisiert durch die weithin sichtbaren Petronas Twin Towers. Mit diesen Hochhaustürmen etablierte die Stadt eine neue Typologie im urbanen Raum, die weniger auf historische Identität setzt, sondern auf futuristische Präsenz. Gleichzeitig ist die bedeutende Mogul- und Kolonialarchitektur im Stadtbild weiterhin sichtbar und stellt eine gestalterische Herausforderung dar: Es geht zunehmend darum, diese historischen Schichten behutsam in das zeitgenössische Stadtgefüge zu integrieren, statt sie durch neue Projekte zu verdrängen.
In Kuala Lumpur nehmen wir die Stadt aus architektonischer Perspektive in den Blick. Die Petronas Twin Towers, von Cesar Pelli entworfen, dominieren die Skyline als majestätisches Statement nationaler Modernität. Doch darum herum wachsen spannende neue Projekte: Jean Nouvels Le Nouvel KLCC und Norman Fosters Troika Tower markieren eine neue Ära selbstbewusster, international geprägter Baukunst.
Gleichzeitig bleibt die Struktur der Stadt fragmentiert. Der historische Unabhängigkeitsplatz, umgeben von Gebäuden im Kolonialstil, zeigt die noch sichtbare Zerrissenheit: Die alte, geprägte Ordnung trifft auf die neue Globalisierung.
Beim Besuch des Bamboo Playhouse im Botanischen Garten wird dann eine andere, leisere Perspektive spürbar: Hier, mit einfachsten Mitteln aus lokalem Material errichtet, offenbart sich eine nachhaltige, gemeinschaftsorientierte Vision von Architektur, die auf Partizipation und lokale Ressourcen setzt.
Eine Stadt baut sich ihre Wahrzeichen
Der Merdeka 118 Tower, das derzeit zweithöchste Gebäude der Welt, prägt seit seiner Fertigstellung markant die Skyline von Kuala Lumpur. Als Symbol der nationalen Unabhängigkeit steht der Turm in unmittelbarer Nähe des historischen Stadions, in dem 1957 die Unabhängigkeit Malaysias ausgerufen wurde. Mit seiner kristallinen, aufstrebenden Form wirkt er nicht nur monumental, sondern setzt auch ein architektonisches Statement für den Aufbruch in eine neue Ära. Zugleich entsteht rund um das Hochhaus ein komplett neu definierter Stadtraum – an einem bislang wenig attraktiven Ort, dessen städtebauliche Transformation exemplarisch für Kuala Lumpurs Versuch steht, urbane Identität neu zu verhandeln.
Merdeka 118, mit einer Gesamtfläche von etwa 673.862 m², ist eines der größten Gebäude Malaysias und Südostasiens und zeichnet sich nicht nur durch seine beeindruckende Höhe von 644 m aus, sondern auch durch sein außergewöhnliches Engagement für Nachhaltigkeit. Es ist das erste Gebäude in Malaysia, das eine Triple-Platinum-Zertifizierung von drei führenden Nachhaltigkeitsorganisationen erhalten hat, darunter LEED (Leadership in Energy and Environmental Design). Die Fassade besteht aus 18.144 Diamantglas-Paneelen, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch zur Energieeffizienz beitragen
Im Inneren des Gebäudes finden sich großzügige, lichtdurchflutete Bereiche mit Blick auf die Skyline von Kuala Lumpur. Die Integration von Pflanzeninseln und Wasserspielen schafft eine naturnahe Atmosphäre, die das Raumgefühl verbessert und zur Nachhaltigkeit des Designs beiträgt. So ist Merdeka 118 ein herausragendes Beispiel für moderne Architektur dar, das sowohl ästhetisch als auch ökologisch Maßstäbe setzt.
Nachhaltigkeit und Sozialraum: Zwei Wege, ein Ziel
Was bleibt von dieser Reise? Singapur und Kuala Lumpur stehen exemplarisch für zwei Pole urbaner Entwicklung. Die Metropolen erzählen zwei verschiedene Geschichten:
Singapur ist eine Stadt der Regeln, der Masterpläne, der kontrollierten Begrünung und suffizienten Nutzung von Ressourcen. Sie ist Modell eines hochverdichteten, nachhaltig regulierten Stadtstaates. Kuala Lumpur ist eine Stadt im Fluss, fragmentierter, aber auch offener für spontane, heterogene Entwicklungen – eine dynamische, komplexe Stadt im Übergang, die versucht, Globalität und lokale Identität zu verbinden.
Beide Städte zeigen auf ihre Weise, dass die Zukunft des Urbanen nicht nur in der Technologie liegt – sondern in der Balance zwischen Ökologie, sozialer Teilhabe und kultureller Identität.
Und so ist diese Reise mehr als eine Sammlung architektonischer Höhepunkte: Es ist eine Einladung, Städte neu zu denken. Nicht nur als Orte des Bauens, sondern als Lebensräume voller Möglichkeiten.

Ihr Reiseexperte
Markus Schmale schloss 1997 sein Architekturstudium an der Fachhochschule Köln ab und vertiefte seine Ausbildung bis 2001 in der Meisterklasse an der Bergischen Universität Wuppertal. Seit 2004 ist er geschäftsführender Gesellschafter der Schmale Architekten GmbH aus Grevenbroich-Hemmerden im Rhein-Kreis Neuss. Im Jahr 2009 wurde er in den Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA), Kreis Düsseldorf, berufen. Seit über 20 Jahren ist er als Dozent an verschiedenen Hochschulen in Wuppertal, Köln und Darmstadt tätig. Für das Quartiersprojekt „Sermer Weg/Volkardeyer Weg“ der Rheinwohnungsbau GmbH und Schmale Architekten hat den 1. Platz des renommierten „Deutschen Bauherrenpreises 2024″ gewonnen. Das Projekt in Düsseldorf-Lichtenbroich zeichnet sich durch eine gelungene Kombination aus behutsamer Bestandssanierung, sozial durchmischtem Neubau und nachhaltiger Quartiersentwicklung aus.
Neben seiner beruflichen und akademischen Tätigkeit widmet sich Markus Schmale mit großer Leidenschaft der Vermittlung von Architektur- und Stadtentwicklungsthemen in Asien. Bereits seit 1993 bereist er regelmäßig asiatische Metropolen, dokumentiert deren urbane Entwicklungen und begleitet interessierte Gruppen auf architekturbezogenen Studienreisen. Seine Führungen ermöglichen einen fundierten und persönlichen Einblick in die vielschichtigen architektonischen und gesellschaftlichen Realitäten dieser dynamischen Regionen.
Möchten Sie einen Blick in die Zukunft der Städteplanung und Architektur werfen?
Dann kommen Sie mit auf eine aufregende Architekturreise in die Megacitys Südostasiens. Singapur glänzt durch nachhaltige Architektur und Stadtförderungskonzepte. Malakka führt Sie in eine glamouröse Luxuswelt mit hervorragenden Museen und futuristischen Unterhaltungskomplexen. Im Kontrast erleben Sie in den Altstadtgassen, wie die Stadt vor dem Boom aussah. Kuala Lumpur, die Hauptstadt Malaysias, besticht mit hochmodernen Wolkenkratzern, zwischen denen mit den Petronas Towers das Wahrzeichen leuchtet. Das Nebeneinander von Modernität einer Boomstadt und lebendiger Tradition verleiht der Stadt einen ganz eigenen Charme. Auf dieser Reise lernen Sie die aktuellen Entwicklungen von Singapur, Malakka und Kuala Lumpur kennen und deren soziale, politische und kulturelle Hintergründe verstehen.
Kontaktieren Sie ZEIT REISEN gerne auch telefonisch unter +49 (0) 40 3280 455