Kolumbien auf den Spuren Alexander von Humboldts

Am Morgen treffen Sie sich beim zweiten Kaffee zu einer ausführlichen Einführung in Ihr Reiseprogramm und zu Humboldts neunmonatiger Kolumbienreise. Anschließend erkunden Sie eine der schönsten Städte Amerikas: Cartagena. Dabei werden Sie einige berühmte Plazas, Patios und herrschaftliche Häuser, aber auch kuriose Humboldt-Orte wie das Bergkloster La Popa erleben. Im deutsch-kolumbianischen Kulturhaus, dessen kultureller Leiter Peter Korneffel für einige Jahre war, hören Sie einen Vortrag der Direktorin über ihre Arbeit auf Humboldts Spuren und zu heutigen Projekten in Ökologie und Nachhaltigkeit. Nach einer Mittagsrast setzen Sie Ihre Stadtführung fort. Vor Ihrem Dinner in einem exzellenten Altstadt-Restaurant laden wir Sie zu einer exquisiten Verkostung von kolumbianischem Rum ein.

Sie fahren auf Humboldts Spuren von Cartagena in das 300 Meter höher gelegene Städtchen von Turbaco, wo Humboldt inmitten tropischer Vegetation die Schlamm- und Gasvulkane erforschte, die heute weitestgehend erodiert sind. Am Morgen besuchen Sie den botanischen Garten Turbacos auf einem geführten Rundgang zu biologischen Fragen. Das private Projekt, das sich der Rettung der lokalen Vegetation widmet, öffnet Ihnen auch sein Archiv mit literarischen Schätzen zur Biodiversität Kolumbiens. Eine Mitarbeiterin des Botanischen Gartens gibt Ihnen eine Einführung in die spektakuläre Biodiversität Kolumbiens und die Bedeutung von Aufforstung und Botanik in Turbaco. Mittags entspannen Sie bei einem BBQ auf einer Finca nahe dem Botanischen Garten. Am Nachmittag besuchen Sie in Turbaco das einstige Wohnhaus Humboldts und das kleine naturhistorische Museum des Ortes, wo Sie der Direktor zu einem kurzen Vortrag erwartet. Wie jeden Tag begleiten Illustrationen und Texte von Humboldts Kolumbienreise Ihre Eindrücke. Nach der Rückfahrt am späteren Nachmittag steht Ihnen der Abend zur freien Verfügung.

Nach drei Nächten in Cartagena de Indias begeben Sie sich heute zunächst in Ihrem komfortablen Reisebus auf die Spur von Humboldts erster Kolumbien-Passage. Sie reisen auf und entlang dem großen Rio Magdalena. Bei Magangué wechseln Sie nach einer Mittagspause für gut zwei bis drei Stunden das Gefährt und fahren nun weiter mit einem Motorboot, vorbei an Fischern, Bauern und der tropischen Ufervegetation. Sie erreichen schließlich die alte Mole des zauberhaften Ortes Mompox, einem Ort, an dem die Zeit seit Humboldts Besuch stehen geblieben zu sein scheint. Hier im Weltkulturerbe Mompox beziehen Sie in einer von ihrer Architektur her klosterähnlichen Residenz der Kolonialzeit für zwei Nächte Quartier. Am Abend schlendern Sie durch die magisch anmutenden kleinen Straßen und über die Uferpromenade zu Ihrem Dinner.

Heute erleben Sie auf einer Stadtführung die fast melancholisch am Ufer des Rio Magdalena liegende Perle im einstigen ‚Land Gottes‘, wie die Spanier diesen Stützpunkt im Hinterland bezeichneten. Prächtige Herrenhäuser, die Kulturakademie, verspielte Kirchen, ein heimeliger Friedhof und kleine Plazas säumen das Ufer des Stroms. Mehrfach begegnen Ihnen Relikte der Besuche von Humboldt und Simón Bolivar in dem tropisch heißen Mompox, wenige Jahre bevor es als eine der ersten Städte des Landes unabhängig von der Krone wurde. Der Ort war zugleich Kulisse zahlreicher Romane und Filme. Nach dem Mittagessen begeben Sie sich über einen Seitenarm des Rio Magdalena auf eine weitere Kanu-Exkursion in die Depresión Momposina, eines der größten und biologisch bedeutendsten Feuchtgebiete der Welt. Von der Landschaft verzaubert, sprechen Sie hier mit einem Biologen darüber, wie der Klimawandel und Wasserkraftprojekte die Biodiversität und das Leben der Fischer-Familien beeinträchtigen. Zurück in Mompox erwartet Sie ein Empfang mit Musik und einem guten lokalen Bier. Dinner im Ort.

Wenn auch nicht im Ruderboot wie Humboldt, so aber doch parallel zum Rio Magdalena, geht es weiter in Ihrem Bus über den Ort El Banco gen Süden. Tagesziel dieser Etappe ist die Stadt Barrancabermeja am Ufer des großen Stroms. Der Ort hat sich seit Humboldts Besuch sehr gewandelt, nachdem Öl und Gas im Boden gefunden wurden. So ist dieser Ort der Humboldt-Route eine Konfrontation mit Industrie und Moderne. Reisegruppen sind hier eine Seltenheit. Gerade deswegen suchen wir hier das Gespräch über die Ära »post-petrolera«, über Ideen und Visionen eines künftigen Lebens ohne Erdöl. Wenn neugierige Reisende aus einem Hamburger Zeitungshaus kommen, werden sie auch schon mal vom Bürgermeister persönlich empfangen … Dinner in einem familiären, guten Restaurant der Stadt.

Noch einmal führt der Weg Sie durch grüne Tiefebenen und Täler mit intensiver Landwirtschaft. Am Vormittag besuchen Sie eine nachhaltige Kakao-Produktion auf einer schönen Finca, zugleich ein Projekt zur Agrar-Transformation der Region. Direkt am Rio Magdalena legen Sie eine Mittagsrast ein. Am Spätnachmittag erreichen Sie das Städtchen Honda, jenen Humboldt-Ort, der heute 25 Brücken über den großen Rio Magdalena und seine Nebenflüsse zählt. In der alten Druckerei der Stadt begrüßt Sie bei Wein und Fingerfood ein Experte der Region. Sie sehen Teile eines Dokumentarfilms über Humboldt am Rio Magdalena, an dem jener aktiv mitwirkte.

Vormittags ist Zeit zur Entspannung, anschließend gehen Sie auf eine Führung durch den alten Dorfkern. Sie besuchen eine der ältesten Apotheken des Landes, die Markthalle und das sehr anschaulich gestaltete Regionalmuseum von Honda. An den Ufern des Rio Magdalena erwarten Sie die Frauen der lokalen Fischerkooperative zu einem Fischessen auf ihrer Uferterrasse. Die Fischer zeigen Ihnen ihre traditionelle Technik des Fischfangs mit Wurfnetzen. Später überqueren Sie den Fluss in kleinen Booten, um die Ruinen des alten, wahrscheinlich auch von Humboldt genutzten Flusshafens Bodegas de Santa Fé zu inspizieren. Zurück in Honda, bleibt Zeit für eine Abkühlung im Pool Ihres Hotels. Für den freien Abend haben wir u.a. eine Restaurant-Empfehlung am oberen Hauptplatz des Ortes.

Am Vormittag besuchen Sie den Ort Guaduas und nehmen die Humboldt-Spur zu Celestino Mutis auf, dem größten südamerikanischen Botaniker seiner Zeit und einem Freund Humboldts. Im Ort statten Sie dem kleinen Museum den großen Pflanzenforscher einen kurzen Besuch ab. Nun beginnt die Panoramastrecke in Ihrem Bus in die Anden, zunächst über einen hohen Pass in die Hochebene von Bogotá, wo Sie endlich Humboldts berühmte »Straße der Vulkane« betreten. Mittags kehren Sie zur Rast in einem luftigen Straßenrestaurant ein. Hier wollen wir Vertreter von ‚Kaffair Hamburg‘ treffen, die eine alte, nachhaltige Idee des Kaffeehandels auf Segelschiffen wiederbeleben. In der Candelária, dem kolonialen Viertel der Hauptstadt, werden Sie für drei Nächte in dem prächtigen Hotel de la Opera Quartier beziehen. Noch am Nachmittag besuchen Sie das spektakuläre Goldmuseum der Stadt. Anschließend treffen Sie den Direktor des Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstituts in Bogotá zu einem Gespräch über den jahrzehntelangen Bürgerkrieg. Dinner in der Altstadt.

Am Vormittag erkunden Sie die Candelária, die koloniale Altstadt Bogotás, mit den Palästen des Präsidenten und der Justiz, der Kathedrale an der Plaza de Bolívar, wo die Stadt einst gegründet wurde, das Highlight in einer der bedeutendsten Hauptstädte Lateinamerikas. Im 1802 erbauten Observatorium Bogotás, das auch der Forschung Humboldts gedenkt, empfängt Sie der Direktor zu einem Vortrag. Nach einer Mittagsrast treffen Sie die Umweltreferentin der deutschen Botschaft und sprechen mit ihr über deutsche Umweltpolitik und nachhaltige Waldbewirtschaftung in Kolumbien. Anschließend fahren Sie mit der Seilbahn zur Panorama-Station des bereits von Humboldt besuchten Berges Monserate, wo Sie anschließend ein Dinner hoch über den Dächern Bogotás erwartet.

Morgens fahren Sie zur Berglagune von Guatavita, jenem sagenumwobenen See der Eldorado-Legende, den Humboldt zeichnete und beschrieb. Sie spazieren mit einem lokalen Führer das letzte Stück zu diesem Kratersee und erfahren mehr über Pflanzen und Mythen der Muisca-Kultur. Mittagsrast in einer restaurierten Hacienda mit guter Gastronomie. Nachmittags besichtigen Sie, wie schon Humboldt, das Salzbergwerk von Zipaquirá, die Salzkathedrale. Zurück in Bogotá, genießen Sie ein Gourmet-Dinner.

Sie verlassen die Hauptstadt und reisen zunächst in der östlichen Kordillere der Anden weiter nach Süden, bevor Sie nach einer spektakulären Abfahrt noch einmal zum Rio Magdalena hinunterfahren. Auf dem Weg besuchen Sie in Icononzo die berühmte und von Humboldt gezeichnete Naturfelsenbrücke über den reißenden Rio Sumapaz. Mittags-Picknick an der Felsenbrücke. Nach der Querung des Rio Magdalena erreichen Sie am Fuße der zentralen Andenkordillere Ibagué, eine tropisch heiße Stadt der Humboldt-Route. Abends treffen Sie zu einem spannenden Gespräch einen ehemaligen Kämpfer der revolutionären FARC, der heute friedlich streitet und Selbstgebrautes zur Verkostung mitbringt. Dinner im Hotel.

Von Ibagué geht es heute über die spektakuläre Passstraße auf 3.500 Meter Höhe. Für Humboldt war es noch »der beschwerlichste Pass der gesamten Kordillere der Anden«. Ausführlich beschrieb und zeichnete er den Pass von Quindío und die Träger in dieser Bergregion. Auf der Westseite dieser Kordillere betreten Sie das Welterbe Kaffee-Landschaft Kolumbiens und besuchen die Finca La Morelia zu einer eingehenden Besichtigung der Produktion, einer Kaffee-Verkostung und einem Mittagssnack. Nachmittags erreichen Sie die schöne Kaffee-Stadt Armenia. Sie wohnen am Stadtrand in einer traditionellen Hacienda mit Wellness-Bereich, Pool und großartigem Blick über die bergige Kaffeeregion. Sie hören einen Humboldt-Vortrag von Ihrem Reiseleiter Peter Korneffel. Dinner auf der Panorama-Terrasse.

Ein Tagesausflug führt Sie ins Cocora-Tal, einer üppig-grünen Nebelwald-Landschaft mit bis zu 60 Meter hohen Wachspalmen, eine der malerischsten Regionen Kolumbiens. Sie unternehmen eine kleine botanische Wanderung in dieser Hügellandschaft zwischen den höchsten Palmen der Welt und besuchen ein Palmen-Schutzprojekt. Später fahren Sie in das wunderschöne, von farbenfrohen Häusern geprägte Örtchen Salento. Zeit für eine Mittagspause, für ein Forellen-Essen, für Cafés oder das lokale Kunsthandwerk. Am Abend in Ihrer Hacienda lädt Peter Korneffel zu einem weiteren Vortrag ein, nun über den Freund Humboldts und leitenden Botaniker auf der Amerika-Reise: Aimé Bonpland, der die weitaus meisten der 60.000 Pflanzenbelege sammelte und 1804 in der Pariser Akademie der Wissenschaften einen großen Vortrag hielt – über die Wachspalme Kolumbiens! BBQ-Dinner.

Heute fahren Sie eine längere Strecke durch die Westkordillere der kolumbianischen Anden, weiter Richtung Süden. Am Vormittag befassen Sie sich mit der von Humboldt beschriebenen Guadua, der für Architektur und Bau weltweit besten Bambusart und eines der ökologisch wertvollsten Baumaterialien überhaupt. Dazu besuchen Sie zu einer exklusiven Führung das nationale Bambusbau-Forschungszentrum. Nach einer Mittagsrast erreichen Sie am Spätnachmittag die historische Hacienda Calibio, wo Sie eine kleine Führung und eine große Überraschung erwarten: ein Original aus dem Besitz Humboldts. Dinner in der Hacienda. Weiterfahrt in die weiße Stadt von Popayán. Sie übernachten dort in einer ehemaligen Klosteranlage in der schönen Altstadt.

Vormittags erkunden Sie Popayán auf einer Stadtführung. In einem kurzen Vortrag an historischer Stätte der Universität erläutert Ihnen Peter Korneffel die komplizierte Beziehung von Humboldt zu José Caldas, dem berühmten Sohn der Stadt und seinerzeit führenden Geographen der Region. Es geht auch um eine zentrale Frage: Wessen Werk war die ‚Geografie der Pflanzen‘? Humboldts oder Caldas’? Nach einer Mittagsrast legen Sie eine Pause ein. Am Spätnachmittag treffen wir uns bei gutem Wein zu einem ausgiebigen, abschließenden Humboldt-Reisegespräch. In Popayán, der ersten »Unesco-Stadt der Gastronomie«, erwartet Sie ein exzellentes Abschiedsdinner von Ihrer Humboldt-Reise durch Kolumbien.

Gegen Mittag bringt Sie ein Inlandsflug von Popayán nach Bogotá, wo Ihre Reise endet. Transfer vom Flughafen in die Altstadt, wo wir in einem schönen Patio zu Empanadas eingeladen werden und z.B. das Botero Museum besuchen können (falls an Tag 10 noch nicht besucht) oder durch die Altstadt schlendern können. Anschließend laden wir Sie zum Abendessen ein und am selben Abend bringen wir Sie zum Flughafen für den Rückflug nach Europa (Ankunft voraussichtlich am nächsten Abend).

Wir empfehlen Ihnen einen mehrtägige Verlängerung nach San Agustín und in die Tatacoa-Wüste.

Wir bitten zu beachten, dass im Rahmen der inkludierten Mahlzeiten während der Reise die Getränke in Eigenleistung auszuwählen und zu bezahlen sind (wenn nicht anders ausgeschrieben). In diesem Zusammenhang auch ein Hinweis zu den Trinkgeldern: Trinkgelder für Fahrer, Reiseleiter und Hotel- bzw. Restaurantpersonal sollen in jedem Fall ein Ausdruck der Zufriedenheit sein und werden von den Empfängern als persönliche Anerkennung für die erbrachte Leistung gewertet. Bitte berücksichtigen Sie dies für Ihre Reisekasse.

Eine Kreditkartenzahlung per VISA oder Mastercard ist möglich. Weitere Informationen erhalten Sie von unserem ZEIT REISEN Kundenservice.

Diese Reise ist für Personen mit eingeschränkter Mobilität grundsätzlich nicht geeignet. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie gern telefonisch bei uns.

Stornierungsbedingungen laut AGB des Veranstalters.

Den CO₂-Ausstoß für sämtliche Fahrten mit Bahn, Bus, Flugzeug und Schiff sowie das Landprogramm kompensieren wir für Sie!