Kultur- und Genussreise Abruzzen

Willkommen in Italien. Schon die Anfahrt von Rom aus und der Ausblick auf die Berge der Abruzzen ist für jeden Naturliebhaber ein Erlebnis. Ganz richtig, diese Reise beginnt in Rom. Vom Flughafen aus führt uns der Weg nach Osten durch die lieblichen Landschaften Latiums in die beeindruckende Bergwelt der Abruzzen.
Unser Ziel ist der Gran Sasso Nationalpark, Unesco-Weltnaturerbe. Hier liegt ein Kleinod, ein Ort, wie aus der Zeit gefallen. Santo Stefano di Sessanio ist mit seinen alten Mauern zauberhaft in die Hügel eingebettet und folgt einem außergewöhnlichen Konzept. Das ehemals verlassene Dorf erfuhr durch einen visionären Hotelier eine neue Ära. Heute ist es Lebensmittelpunkt von 115 Einwohnern. Schafwirtschaft spielte und spielt heute noch eine wichtige Rolle. Man webte aus der Wolle feine Stoffe, bereitete schmackhafte Käse aus der Milch und trocknete das Fleisch der Lämmer zu Schinken. Ein sogenanntes Albergo Diffuso – ein Hotel, aufgeteilt in unterschiedliche Gebäude – ist unser behaglicher Ausgangsort für die nächsten Tage im Nationalpark Gran Sasso. Freuen Sie sich auf eine erste Erkundungstour durch den fast mystischen Ort. Anschließend treffen wir uns auf einen Aperitivo in der Cantinone des Hotels. Hier stimmt Sie Ihre Reiseleitung kurzweilig auf die gebietsspezifischen Merkmale in Sachen Wein, Kulinarik und Geografie ein. Am Abend lassen wir uns im rustikalen Restaurant Locanda Sotto Gli Archi mit einem lokaltypischen Degustationsmenü verwöhnen. Selbstverständlich können Sie auf den ein oder anderen schmackhaften Wein dazu bauen. Ausklang nach eigenem Gusto.

Genießen Sie Ihr Frühstück, bevor es uns weiter in den Süden lockt. Es geht nach Sulmona, in die Stadt der bunten, schokoladigen Confetti. Ihr Mittelpunkt an diesem Tag ist der Markt der hiesigen Farmer. Hier werden handgemachte Käse, Wurst- und Schinkenwaren, herrlich knackig-bunte Gemüse und Früchte bis hin zu Wollartikeln und Honig feilgeboten. Eine Insiderin zeigt uns die für den Dichter Ovid so wichtige Stadt. An den Confetti kommt man einfach nicht vorbei, oft in herrlich kunstvoll arrangierten Sträußen präsentiert. Die Mandel ist dafür unentbehrlich, sie ist die Königin unter den Zutaten. Am Mittag machen wir uns auf den Weg,  die Hochebene des Campo Imperatore zu erkunden. Eine ganz andere Welt, die sich in einer menschenleeren und kargen Vegetation eröffnet.

Es ist Mittagszeit, und die dünnere Bergluft wirkt womöglich bereits appetitanregend. Im Ristoro Mucciante, einer Kult-Institution, empfängt man uns an rustikal, mitten in der Landschaft aufgestellten Tischen.

Es ist das Land der Schafhirten und wenig verwunderlich, dass dort Arrosticini vom Grill gereicht werden. Spieße, die mit unterschiedlichen Stücken von frisch geschlachtetem Schaffleisch belegt werden. Dazu ein kühles Getränk und wir sind bereit für eine kleine Bergexkursion. Ein Wanderguide zeigt uns die Schönheit der Natur. Mit etwas Glück treffen wir Hirten mit ihrer Herde und sehen Pferde, Wild, Hirtenhunde und natürlich Vögel. Das ist »benessere« pur – das italienische Wort für Wellness, zu deutsch Wohlbefinden. Mit wunderbaren Eindrücken fahren wir durch die Bergwelt des Gran Sasso Nationalparks zurück zu unserem Refugium in Santo Stefano. Hier haben Sie Freizeit und können den Abend nach eigenen Wünschen gestalten. Ein gutes Buch, ein Spaziergang, ein schmackhaftes Essen, guter Wein, … Viel Vergnügen.

Eine der wohl spektakulärsten Ansichten des Stiefels ist Rocca Calascio, einsam auf einem Felsen auf 1.460 Metern gelegen. Ein Ort, wie in Szene gesetzt. Dieser schöne Ort ist am Morgen unser erstes Ziel. Schon nach kurzer Fahrt erreichen wir das Dorf Calascio. Von dort aus geht es zu Fuß hoch zur Burg. Wunderschöne Aussichten eröffnen sich, die auch schon Sean Connery im Filmepos »Der Name der Rose« überwältigten.

Unser Weg führt uns dann in die Universitätsstadt L’Aqulia, der Hauptstadt der Abruzzen. Sie liegt auf etwa 715 Meter Höhe am Fuße des Gran Sasso Nationalparks. Eine Gästeführerin zeigt uns ihre Stadt. Sie berichtet Interessantes über die markanten Punkte, wie den Brunnen der ‚99 Cannelle‘, die spanische Burg und den prächtigen Domplatz. In einer traditionsreichen Pasticceria empfängt man uns zu einer Betriebsführung. Zu dieser Jahreszeit fertigt man dort Feingebäck und köstliche Liköre, etwa aus Ginster. Wir überzeugen uns von der Qualität sogleich vor Ort. Im Anschluss haben Sie freie Zeit, um die Schönheit der Stadt selbst nach Herzenslust zu erkunden. Sie ist unglaublich sehenswert, auch wenn nach dem Erdbeben 2009 vieles der mittelalterlichen Bausubstanz zerstört wurde. Glücklicherweise ist dennoch viel der historischen Architektur erhalten: Kirchen und Fresken aus dem Mittelalter, der Renaissance und dem Barock, schmucke Innenhöfe, prächtige Arkaden und antike Adelspaläste. Genießen Sie Ihre Zeit bei einem Espresso oder einer guten Pasta.

Es geht weiter durch die Berglandschaft. Wir gönnen uns einen kurzen Schlenker nach Bominaco, dessen Architektur von den Benediktinern geprägt wurde. In Navelli erwartet man uns am frühen Abend und zeigt uns, wie die hiesige Pasta per Hand zubereitet wird, und erzählt uns von der Tradition des Safrans in dieser Gegend. Selbstverständlich werden wir in dieser Antica Taverna mit einem typischen Menü und auch eben dieser besonderen Pasta verwöhnt.

Am Morgen frühstücken Sie noch einmal im historischen Ambiente und atmen frische Gran Sasso Bergluft. Wir verabschieden uns und fahren Richtung Adria. Ab hier widmen wir uns den Weinen der Abruzzen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass in den vier Weinregionen der Abruzzen zurzeit etwa 36.000 Hektar Rebfläche bewirtschaftet werden. Die bekanntesten geschützten Herkunftsprädikate sind Montepulciano d’Abruzzo, Trebbiano d’Abruzzo, Cerasuolo d’Abruzzo und Villamagna. Sie befinden sich in der Gegend von Chieti, unserem Ziel für die nächsten Tage, und in den Regionen um Pescara, Teramo und L’Aquila. König der hiesigen Weingärten ist der rote Montepulciano, die Basis des Montepulciano dʼAbruzzo, zu dem auch die Rosé-Variante Cerasuolo gehört. Montepulciano ist gegenwärtig auf rund 17 000 Hektar gepflanzt. Neben der weißen Trebbiano dʼAbruzzo gewinnen auch andere endemische Sorten wie Pecorino, Passerina und Cococciola an Bedeutung.

Unterwegs halten wir in Alanno in der legendären Podere Castorani. Das Weingut der Castoranis liegt wunderschön in den Hügeln des Majalla Nationalparks auf 350 Metern Höhe. Raffaele Castorani bewirtschaftet seine Reben seit jeher biologisch. Im Mittelpunkt des imposanten Guts steht das prächtige Herrenhaus. Auf den Rebflächen baut Raffaele überwiegend Montepulciano an. Für die aromatischen Weißweine verlässt er sich auf Trebbiano, Malvasia, Cococciola, Pecorino und Passerina. Wir werden zu einer Führung mit anschließender Weinverkostung und einem Lunchmenü empfangen.

Am Nachmittag beziehen wir unsere Zimmer an der Küste. Wir residieren im La Chiave dei Trabocchi. Trabocchi, das sind Häuser auf dem Wasser für den Fischfang ohne Boot. Es ist eine äußerst praktische Methode, direkt an der Küste Seefische zu fangen. Diese alten, auf Stelzen ins Meer gebauten Fischfanghäuschen haben ein ganz eigenes Ambiente. Glücklicherweise werden an diesem Abend in einem Traboccho zum typischen Fischessen erwartet. Selbstverständlich genießen wir Wein aus den Abruzzen dazu. Freuen Sie sich auf den Abend mit einer feinen Brise.

Wir fahren heute in die Hügel um die quirlige Hafenstadt Pescara. In Castelenti lernen wir eine besondere Dame kennen. Sie ist Olivenölmüllerin, Olivenöl-Sommeliere und steht einem Prüfpannel für Olivenöle vor. Dr. Roberta Tini ist langjährige Partnerin der arteFakt Olivenölkampagne. Ab hier sprechen wir nicht mehr einfach nur von Olivenöl, sondern von EVOO – Extra vergine Olio di Oliva. Was es damit auf sich hat, erfahren wir von Roberta in den Olivenhainen ihrer Farmer und in ihrer Olivenmühle. Freuen Sie sich auf einen Austausch mitten in der Natur, kombiniert mit zeitgemäßer Technik und einem Picknick im Olivenhain.

Ein Winzer gesellt sich hinzu und stellt uns seine Collection vor. So ein gutes Glas Wein inmitten eines Olivenhains, umgeben von freundlichen Menschen – das ist einer dieser Momente, die man gern in Erinnerung trägt. Am Nachmittag schauen wir uns auf einem geführten Rundgang Pescara an. Mit etwas Glück können wir einen der wichtigen Fischmärkte besuchen und sehen fangfrische Krustentiere, Pulpo, Sardinen, Doraden und Loup de Mer. Roberta gesellt sich abends zu uns, und wir genießen gemeinsam den Fang des Tages mit erfrischendem Wein.

Gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf, unser Aromaspektrum zu erweitern. Wir besuchen in den Hügeln der Gemarkung Chieti die Weinberge des Guts Collefrisio. Nach einem kleinen Weinbergspaziergang überzeugen wir uns von der Qualität der biologisch erzeugten Weine direkt in der Cantina. Im Anschluss fahren wir ganz gemütlich weiter in die Hügel zu einem Belvedere, um die Ausblicke in die Landschaft zu genießen. Frische Luft macht bekanntlich Appetit. So haben wir kurzerhand in einem Restaurant mit historischer Olivenmühle für eine gute Mittags-Pasta reserviert. Der Abend gehört der See. Wir fahren in den Süden und steigen im Hafen von Vasto auf ein RIB-Boat. Bei geeigneter Wetterlage geht es ins herrlich blau. Wir genießen mit einem Aperitivo die Schönheit der Costiera die Trabocchi vom Wasser aus. Den weiteren Abend verbringen wir in der schmucken Altstadt von Vasto. Hier haben Sie Freizeit und können den Ort in Ihrem eigenen Takt erleben.

Auch an diesem Morgen beleuchten wir die individuellen Gegebenheiten eines Weinguts. Wir besuchen die Jungwinzerin Sara Tilli. Wir werden mit ihr besprechen, worauf sie Wert legt und welche Maßnahmen sie ergreift, um auch in Zukunft hinsichtlich der Klimaerwärmung mit ihrer Mikroproduktion auf 15 Hektar stark zu sein. Was die Weine der Abruzzen einzigartig macht, ist die Nähe der Berge zum Meer. Starke Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, viel Sonne und ausgewogene Niederschläge sorgen für die langsame Entfaltung der Aromen in den Weinbeeren. Bei sorgsamer Bereitung ist das, neben dem Faktor Zeit, die halbe Miete für ein spannende Weine. Freuen Sie sich auf eine Verkostung mit einer Newcomerin. Am Nachmittag haben Sie Zeit, das Meer zu genießen. Am Abend treffen wir uns in einem renommierten Traboccho zum gemeinsamen Fischessen in Ortona.

Es geht noch einmal nordwärts an der Küste entlang in die Hügel um die Kunststadt Atri.
Wir treffen Piero, der ein Herzensprojekt in den letzten Jahren unweit des Unesco- Weltnaturerbes der Calanchi umsetzen konnte. Die Calanchi sind erodierte Felsformationen, die sich in groben Wellen im Steinboden bizarr aufspalten. Er führt uns in seine biodynamisch angelegten Weingärten, zeigt uns seine Stadt, die für Kultur und ausgezeichnete Kulinarik bekannt ist, und führt uns durch seine bereits jetzt hochbeachtete Wein-Collection. Am Abend sehen wir uns die Stadt Ortona näher an und spazieren durch die Gassen. Genießen Sie die Zeit in der pittoresken Hafenstadt und lassen sich treiben. Späterhin kommen wir wieder zusammen und schlemmen eine ofenbefeuerte Teigware, die auf der ganzen Welt eine große Anhängerschaft hat. Pizza, die Rede ist von handgemachter Pizza. Herrlich einfach und so gut. Ein Spaziergang bringt uns zum Hotel, und wer mag, gönnt sich vielleicht noch einen kleinen Amaro an der stylischen Hotelbar.

Am Morgen genießen Sie ein letztes Frühstück. Check-out aus dem Hotel, Verabschiedung und Transfer zum Flughafen Rom Fiumicino.

Klima und Reisezeit

In den Abruzzen ist es zu dieser Zeit bereits mit etwa 23 °C angenehm warm. Es ist dennoch durchaus möglich, dass es mal regnet, aber auch die Sonneneinstrahlung ist nicht zu unterschätzen. Ferner ist in größeren Höhen damit zu rechnen, dass es zumindest kurz recht kühl werden kann.

Hinweise

Die ausgeschriebenen Reiseabläufe sind unter Vorbehalt zu verstehen. Änderungen der Routenführung und des Programms behalten wir uns im angemessenen Umfang vor. Ihre Reiseleitung kennt sich gut aus, ist gut vorbereitet und wird die Reise für Sie, den örtlichen Gegebenheiten auch in Bezug auf die Wetterbedingungen und menschlichen Grundbedürfnisse, stets souverän anzupassen wissen. Insiderführungen und der Austausch mit lokalen Akteuren finden i.d.R. meist in englischer Sprache statt. Bei Bedarf übersetzen wird übersetzt.

Gut zu wissen

Im Süden ist es gang und gäbe, das Abendessen frühestens gegen 19.30 Uhr, eher gegen 20 Uhr zu zelebrieren. Darauf haben wir unsere Planungen ausgelegt. Wir empfehlen Ihnen, für die Besuche auf den Farmen, Weingütern und in den Kulturstätten festes Schuhwerk, Sonnenschutz und eine Kopfbedeckung. Es sei erwähnt, dass wir fast jeden Tag lange unterwegs sind.

• Wir bitten zu beachten, dass im Rahmen der inkludierten Mahlzeiten die Getränke in Eigenleistung auszuwählen und zu bezahlen sind (wenn nicht anders ausgeschrieben). In diesem Zusammenhang auch ein Hinweis zu den Trinkgeldern: Trinkgelder für Fahrer, lokale Führer und Hotel- bzw. Restaurantpersonal oder Ihre Reiseleiter sollen in jedem Fall ein Ausdruck der Zufriedenheit sein und werden von den Empfängern als persönliche Anerkennung für die erbrachte Leistung gewertet. Bitte berücksichtigen Sie dies für Ihre Reisekasse.
• Diese Reise ist für Personen mit eingeschränkter Mobilität grundsätzlich nicht geeignet.
  Nähere Informationen hierzu erhalten Sie gern telefonisch bei uns.
• Stornierungsbedingungen laut AGB des Veranstalters.
• Eine Kreditkartenzahlung ist nicht möglich. Zu den Zahlungsmodalitäten erhalten Sie weitere Informationen von unserem ZEIT REISEN Kundenservice.
• Alle unsere Partnerveranstalter sind vertraglich verpflichtet, einen Klimaschutzbeitrag für den CO2-Ausstoß auf den gemeinsam angebotenen Reisen zu entrichten und in sorgfältig geprüfte Klimaschutzprojekte zu investieren. Einmal jährlich werden die Projekte durch ZEIT REISEN abgefragt und dokumentiert.