»Die Erinnerungen an besondere Reisen können das Dasein einhüllen wie Jahresringe und dem Leben neue Zweige schenken.«

Tomas Kaiser, Reiseleiter

»Reisen geben unseren Jahren in Gedanken bilderreiche Ringe.«

Dr. Tomas H. Kaiser wurde 1966 geboren und lebt in Hamburg-Altona. Eine Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann, ein Studium der Angewandten Kulturwissenschaften und ein paar Semester Freie Kunst – ein Kessel Buntes als Vita und sein liebevoll-kritischer Blick auf die kulturelle Vielfalt seiner Heimatstadt lassen Besuchern Hamburg auf spezielle Art näherbringen – eingeschlossen die Elbphilharmonie, die seit ihrer Grundsteinlegung Teil von Tomas Kaisers Arbeitswelt ist.

»Während einer Studienexkursion in die Toskana machte ich meine erste Stadtführung in Arezzo – ein Erfolgserlebnis, das dazu führte, dass ich nach weiteren Auslandsaufenthalten in Italien, USA und Österreich letztendlich in Hamburg zum Guide, Reiseleiter und Referent wurde. In vielen Jahren wuchs die Zusammenarbeit mit Hamburg Marketing, Journalisten, Reiseveranstaltern, Architekturbüros und nicht zuletzt mit der Elbphilharmonie. Über Letzteres entstand der Kontakt zu ZEIT REISEN, für die ich nun schon einige Jahre Gästegruppen durch Hamburg begleite sowie die Premiere der Busreise von Hamburg nach Shanghai.«

11 Fragen an Tomas Kaiser !

1. Was war Ihr beeindruckendstes Reiseerlebnis?

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Es sind Reiseerlebnisse sehr unterschiedlicher Art: Die Fahrt mit einem Panoramazug durch die Berge Sri Lankas, eine Wanderung durch den galizischen Nationalpark Serra do Candán und eine Fahrradtour auf Moen nach Nyord.

2. An welchen Orten sind Sie am liebsten?

Deutschland: im Strandkorb in St. Peter-Ording (Böhl)

Reiseicon Europa

Europa: Dänische Ostsee; Amsterdam, Dolomiten im Sommer

Reiseicon Welt

Weltweit: südliches Dänemark z. B. Mœn, Venedig am Abend, Simonstown bei Kapstadt

3. Was war die schönste Reise Ihrer Kindheit?

reiseicon Kindheit

Als Kind war es eine Zeltreise mit einem VW-Bus durch Polen, als junger Mensch eine achtmonatige Reise durch Süd- und Nordamerika, die mit einer Überfahrt mit einem Containerschiff von Hamburg nach Guyaquil/Ecuador über Antwerpen, Bilbao und Panama begann.

4. Was ist Ihr Lieblingshotel?

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In Deutschland: Hotel Henri und Stella Maris in Hamburg
In Europa: Hotel Bellavista in Scopello/Sizilien; Manzara Istanbul
Weltweit: Grand Ella Motel, Sri Lanka

5. Haben Sie ein Lieblingsrestaurant?

Reiseicon Restaurant

In Deutschland: Clouds in Hamburg
In Europa: Lolles Gård in Nyord/Mœn
Weltweit: Yapa Sewana an den Bahngleisen bei Ella/Sri Lanka

6. Welche drei Dinge sind auf jeder Reise unverzichtbar?

Reiseicon unverzichtbar

1. Fenistil (Salbe gegen Juckreiz und Sonnenbrand)
2. Sonnenbrille
3. Bedauernswerterweise mein Smartphone

7. Welches Buch darf auf keiner Reise fehlen?

Bei gutem Wetter: anstehend: 100 Gramm Wodka. Auf Spurensuche in Russland von Fredy Gareis und Altes Land von Dörte Hansen – letzteres: weil schon so viele davon schwärmen. / Gern schnell gelesen und weiter verschenkt: Morgen kommt ein neuer Himmel von Lori Nelson Spielman und Andrea Fischer sowie die Werke von Irvin D. Yalom.
Bei schlechtem Wetter: Wälzer und Klassiker z. B. Dostojewsiki; Biografien von Das Haus an der Elbchaussee. Die Geschichte einer Reederfamilie von Gabriele Hoffmann oder Die Manns von Tilman Lahme.
Bei jedem Wetter: Reisebücher, Hintergrundberichte, Geschichtsbücher wie Russland als Vielvölkerreich von Andreas Kappeler (großartiger Tipp von Rainer Schelp)

8. Wohin bringen Sie keine 10 Pferde?

ReiseIcon Nicht

In den Weltraum bzw. auf den Mond

9. Wer ist, historisch gesehen, Ihr Held in der Geschichte des Reisens?

Reiseicon Held

Wenn es ein Held in der Welt der Erzählungen sein darf – Santiago in der Geschichte Der Alchimist von Paulo Coelho. Und sonst fällt mir Humboldt ein, der statt die Welt zu erobern sie lieber beobachtete. Vor Jahren bewegte und inspirierte mich eine Zufallsbekanntschaft – eine auf dem ersten Blick oberflächliche junge Frau erzählte von ihrer Wanderung nach Santiago – so sehr, dass ich bald darauf einen Flug nach Porto buchte. Seitdem schätze ich auch „stilles“ und einfaches Reisen.

10. Wer ist aus aktueller Sicht ein Held in der Geschichte des Reisens für Sie?

Schwer zu sagen. Was ist heldenhaft? Eine außergewöhnliche Reise buchen? Oder eine Reise ins Ungewisse antreten? Dann denke ich auch an die beiden Syrer aus Aleppo, die ich Hamburg kennenlernen durfte.
Eine Reise ins Ungewisse kann aber auch eine zweimonatige, 13.000 km lange Busreise nach China sein.

11. Verraten Sie uns Ihren unerfüllten Reisetraum?

Reiseicon Traum

Als Kind bekam ich mit einer Munitionskiste eine Sammlung von alten Fotografien und Postkarten eines Urgroßonkels, der als Maschinist vor dem ersten Weltkrieg auf einem Marineschiff viele Länder Afrikas und Südamerikas bereiste. Besonders die Bilder von der Magellanstraße sowie Puntas Arenas und Ushuaia in Chile faszinierten mich – und tun es noch heute. Die Reise dorthin steht noch aus.