Bernd Loppow, ehemaliger ZEIT-Redakteur und Programmleiter von ZEIT REISEN, gibt uns anlässlich des 25. Jubiläums von ZEIT REISEN ein Interview zur Gründungsgeschichte, der Entwicklung unseres Portfolios und einen Ausblick, wohin die Reise in der Zukunft noch gehen könnte…
Bernd, vor 25 Jahren hast du ZEIT REISEN gegründet, wie kam es dazu?
Zehn Jahre lang konnte ich als Redakteur für Reisen und Wirtschaft für die ZEIT um die Welt reisen und schreiben. Dann wollte ich noch einmal etwas Neues anfangen und auch unseren Leserinnen und Lesern die Möglichkeit bieten, die Welt auf besondere Weise zu entdecken.
Welche Idee steckte dahinter?
Die Leitidee war – und ist es bis heute –, Regionen mit ZEIT-gemäßen Inhalten, bei einzigartigen Begegnungen und begleitet von Redakteuren und anderen Experten zu erkunden. »Entdecken, worauf es ankommt« ist das Motto jeder Reise.
Mit welchen Reise-Ideen ging es los?
Die ersten drei Projektewaren: eine Winterreise nach Tirol, eine Wanderung über den Alpenkamm mit Reinhold Messner und das neue Südafrika mit dem damaligen ZEIT-Korrespondenten Bartholomäus Grill. Sie waren alle drei sehr schnell ausverkauft …
Und wie hat sich ZEIT REISEN dann entwickelt?
Rasant! Wir haben exklusive Philosophie- und Musikreisen entwickelt, maritime Exkursionen mit kleinen Schiffen auf besonderen Routen unternommen, etwa mit Theo Sommer in die Antarktis oder mit Irenäus Eibl-Eibesfeldt nach Galápagos.
Welche ZEIT-Reisen waren ganz besondere Ereignisse?
Wir blicken auf zahllose einzigartige Touren zurück. Für mich persönlich unvergesslich waren die Expeditionen mit Reinhold Messner in die Anden und in den Himalaya. Nach der Umrundung des Nanga Parbats mit ihm war unsere ZEIT-Gruppe 2025 dabei, als Messner die Gebeine seines 45 Jahre zuvor dort verunglückten Bruders identifizierte, die der Gletscher gerade erst wieder freigegeben hatte.
Was zeichnet das Programm von ZEIT REISEN heute aus?
Immer wieder neue, kreative Ideen aus dem Kreis unseres mittlerweile zwanzigköpfigen Teams und unseres Partnernetzwerks. Etwa die dreiwöchige Radtour von Hamburg bis zur Zugspitze, als nach Corona das Reisen wieder begann. Oder die Schreibwerkstatt in einem Schloss am Rande der Pyrenäen mit Amelie Fried. Die Philosophiereise zur Entdeckung der Freiheit unter der Akropolis. Und natürlich die Kulturexpeditionen mit dem ZEIT-Bus.
Was sind eigentlich Kulturexpeditionen?
Das sind vielwöchige Entdeckungsreisen, die einen großen Kulturraum oder ganze Kontinente durchqueren und auf denen der Weg wieder zum Ziel des Reisens wird – mit einzigartigen Erlebnissen und ZEIT-Journalisten als zeitweilige Begleiter an Bord. Die 53-tägige Premierentour von Hamburg nach Shanghai war 2016 in sechs Stunden ausbucht.
Und wohin gehen die nächsten großen Touren hin?
2025 fahren wir zum vierten Mal rund um die Ostsee und wiederholen die siebenwöchigen Rundreisen um die Iberische Halbinsel sowie die Grand Tour durch Italien. Neu im Programm ist Polen, unser Nachbarland.
Was sind die Pläne für die nächsten Jahre?
Wir träumen davon, 2026 wieder von Hamburg nach China zu fahren, und suchen nach einer sicheren Route durch Zentralasien. Die CO2-armen ZEIT-Bus-Reisen stehen auch für unseren Transformationsprozess auf dem Weg zu einem möglichst wenig klimaschädlichen Reiseprogramm. Hier sind wir auf einem guten Weg!
Bernd Loppow
Reisen in nahe und entfernte Länder war schon während seiner Schulzeit seine liebste Freizeitbeschäftigung. Nach einem Volkswirtschaftsstudium im Hamburg und einer Ausbildung an der Georg-von-Holtzbrinck-Journalistenschule fing er Mitte 1989 bei der ZEIT an. Zwölf Jahre lang hat er für das Reise- und das Wirtschaftsressort über Begegnungen und Erfahrungen in fremden Ländern berichtet, bevor er im Jahr 2000 für den Zeitverlag ZEIT REISEN gründete. Neben dem Reisen ist auch das Golfen seine große Leidenschaft und er freut sich, Sie auf dieser Reise zu den schönsten Greens als Golfexperte zu begleiten.