Urs von der Crone, Reiseleiter

Urs von der Crone ist in Bern aufgewachsen und studierte Alte Sprachen und Germanistik an den Universitäten Bern und Tübingen. Er unterrichtete mehr als drei Jahrzehnte als Gymnasiallehrer in Graubünden.

Auf seinen Reisen mit dem Glacier Express vermittelt er die spannende Geschichte des Bündner Passlandes. In Davos war er 1994 Mitbegründer der Thomas-Mann-Tage zum Roman „Der Zauberberg“. Er entwickelte außerdem verschiedene Urlaubsangebote für literarisch Interessierte. Die sogenannten „Literarischen Ferien“ hat er 1979 ins Leben gerufen und in Davos, im Grödnertal und in Stresa am Lago Maggiore durchgeführt. Als Altphilologe hat er eine besondere Vorliebe für die mediterrane Welt: So lebt er heute auf der Alpensüdseite im Tessin und hat sich dort auf literarische Spurensuche gemacht: Was haben Hermann Hesse und andere Autoren in den Regionen Locarno, Ascona und Lugano gesucht und gefunden? Im Jahre 2013 hat er zusammen mit Prof. Dr. P. Sprengel von der FU Berlin erstmals auf einer Studienreise gezeigt, wie eng auch Gerhart Hauptmann mit dem Tessin verbunden war. Urs von der Crone ist nicht nur von der Tessiner Seenlandschaft fasziniert, sondern ebenso von den Bergtälern: Hier hat sich eine einmalige, über Jahrhunderte gewachsene alte Kulturlandschaft an der Grenze zwischen Gebirge und Flachland bis heute erhalten. In einem dieser Täler, im Maggiatal, wohnt er und ist – wenn er keine Gruppen begleitet – Hobbygärtner.

10 Fragen an Urs von der Crone !

1. Was war Ihr beeindruckendstes Reiseerlebnis?

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Die Fahrt und Wanderung auf den Ätna auf Sizilien am Ende der 70er Jahre, als es noch erlaubt war, ohne Führer direkt an den – relativ gefährlichen – Kraterrand vorzudringen.

2. Was war die schönste Reise Ihrer Kindheit?

Meine Eltern fuhren in den 50er Jahren nie ins Ausland, stattdessen mit der ganzen Familie jedes Jahr ins Tessin. Das schönste Erlebnis für mich als Knaben war jeweils die Fahrt mit der Centovalli-Bahn und der damals noch existierenden Maggiatal-Bahn. Ich bin seither Bahn-Fan.

3. An welchem Ort sind Sie am liebsten?

Am Westufer des Lago Maggiore, in Orta am gleichnamigen See, in Ravello an der amalfitanischen Küste und auf der Insel Capri.

4. Haben Sie ein Lieblingshotel?

  • Berghotel Schatzalp, Davos (historisches Jugendstil-Hotel auf dem „Zauberberg“ mit Alpengarten)
  • Grand Hôtel et des Îles Borromées und Hotel Astoria, Stresa (an der historischen Seepromenade)

5. Wo schmeckt es Ihnen am Besten?

Die charakteristischen Grotti im Tessin.

6. Wohin bringen Sie keine 10 Pferde?

In Großstädte (außer in Italien).

7. Welche drei Dinge sind auf jeder Reise unverzichtbar?

  • Neugier
  • Geduld
  • Seelenruhe

8. Welches Buch darf auf keiner Reise fehlen?

Da ich oft in Italien unterwegs bin, ist das selbstverständlich die „Guida rossa“ des Touring Club Italien.

9. Wer ist Ihr Held in der Geschichte des Reisens?

  • Die Reisenden der Grand Tour und ihre Reiseberichte (Goethe, Montaigne usw.)
  • Die Reisenden in der Belle Epoque, die den Winter an der Riviera oder anderswo am Mittelmeer verbrachten (Gerhart Hauptmann und viele andere)

10. Verraten Sie uns Ihren unerfüllten Reisetraum?

Eine Reise mit Linnea Tours zu ausgewählten und oft nicht öffentlich zugänglichen Parkanlagen und Gärten.