Mit allen Sinnen - Vietnam

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Archived: Vietnam mit allen Sinnen

1. Tag: Ankunft in Hanoi und erste Erkundungen

Nach der Landung am Flughafen in Hanoi geht es mit dem Bus erst einmal ins Hotel. Nach kurzer Wartezeit sind auch schon alle Zimmer fertig und wir können einchecken und uns erst mal frisch machen. So gestärkt suchen wir einen kleinen Snack als Mittagessen und stürzen uns im Anschluss in das brodelnde Leben der Hanoier Altstadt. So viele Motoroller hat man noch nie auf so engem Raum erlebt – von allen Seiten strömen sie auf uns zu. Unser kleiner offener Elektrobus schlängelt sich gekonnt durch das Gewimmel, während wir entspannt die Umgebung genießen können. Im Anschluss wagen wir uns selbst auf die Straße und erkunden nochmals kreuz und quer die Gassen auf Augenhöhe. Jede Gasse ist auf eine bestimmte Ware spezialisiert. So gibt es die “Handtuch Gasse”, die “Stofftier Gasse”, die „Feiertagsdekorations Gasse” und vieles mehr. Am Abschluss des Tages stehen die erste Begegnung mit der leckeren vietnamesischen Küche und eine wohlverdiente frühe Nachtruhe.

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2. Tag: Eine vietnamesische Landpartie

Heute fahren wir aufs Land und besuchen das Doung Lam Dorf, ca. 60 km von Hanoi entfernt. Zwei der frühen vietnamesischen Könige (aus dem ersten Jahrtausend nach Christus) stammen aus diesem Dorf und bis heute ist noch viel der ursprünglichen Bausubstanz gut erhalten, wie zum Beispiel das Versammlungshaus und der Torftempel zu Ehren des Dorfgründers.
Auf einem Spaziergang durch den morgendlichen Markt sehen wir einige Obst und Gemüsesorten, die wir nicht richtig einordnen können – und immer wieder gibt es leckere Snacks und lokale Süßigkeiten zum probieren. Unser Mittagessen nehmen wir in einem als Familienrestaurant betriebenen Dorfhaus ein, hier wird auch eine spezielle dicke Sojabohnensoße hergestellt, die in erste Linie zum kochen und würzen verwendet wird. Zurück in Hanoi statten wir dem Gründer des modernen Vietnams einen Besuch ab, sein Mausoleum steht an eben der Stelle an der Ho Chi Minh 1945 die Unabhängigkeit Vietnams von Frankreich erklärt hat. Im umliegenden Park kann man einen entspannten Rundgang unternehmen. Abends steht nochmals ein Höhepunkt auf unserem Programm. Ein Hanoier Künstler empfängt uns in seinem Haus zum Abendessen. Viele Fragen werden gestellt: „wie ist das mit der Zensur“, „kann man leben von der Kunst“ „ wie hat sich Ihr Stil entwickelt“ „haben Sie eine formelle Ausbildung“… Nach einer spannenden Unterhaltung und einem vielseitigem Essen geht es mit vielen neuen Eindrücken zurück ins Hotel.

3. Tag: Fahrt in die Halong Bucht

Heute heißt es ziemlich früh aufstehen. Die Halong Bucht liegt zwar für westliche Verhältnisse nicht besonders weit entfernt von Hanoi, aber die hiesige Infrastruktur entspricht auch nicht dem westlichem Standard. Es gibt viel zu sehen auf der Fahrt, Reisfelder, Industrieanlagen, mehrere Nebenflüsse des Roten Flusses, alle schon ein Teil des weitverästelten Roten Fluss Deltas.
Rechtzeitig zum Mittagessen erreichen wir den Pier, von dem wir nach kurzem Warten mit einem kleinen Zubringerschiff zu unserer Dschunke gebracht werden. Nachdem die Kabinen verteilt sind strömen alle nach oben zum Sonnendeck. Noch sind wir ein ganzes Stück entfernt von den weltbekannten Karstfelsen der Halong Bucht, doch jetzt schon hat man das Bedürfnis ununterbrochen Fotos zu machen. Dann gewinnt doch der Hunger die Oberhand, und während unsere Dschunke das offene Stück Meer Richtung Halong Bucht überquert genießen wir ein leckeres Seafood Lunch an Bord. Nach dem Essen hält es dann allerdings niemanden mehr unter Deck – wir haben das Boot für uns alleine, und bald liegen die ersten in den Liegestühlen, andere machen es sich vorne am Bug bequem und alle gemeinsam genießen die Landschaft und den unvergleichlichen Anblick der hunderten von Felsen, die sich senkrecht aus dem Meer erheben.
Den Abschluss des Tages bildet ein weiteres Seafood Menü und einen Absacker auf dem Sonnendeck unter dem Sternenhimmel.

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4. Tag: Rückkehr nach Hanoi und Flug nach Hué

Relativ früh am Morgen steuern wir mit unserem Beiboot die Ti Top Insel an (benannt nach dem russischen Kosmonauten Gherman Titov). Wer möchte erklettert den Aussichtsberg. Knapp 400 Stufen, die sich definitiv lohnen. Von oben hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Übernachtungsbucht und die umliegenden Felsen. Zurück an Bord genehmigen wir uns ein spätes Frühstück / frühes Mittagessen, während die Fahrt langsam wieder Richtung Festland geht. Im Anschluss geht es mit dem Bus zurück nach Hanoi, einige in der Gruppe nutzen die Gelegenheit für ein kurzes Nickerchen und gleichzeitig besteht die Möglichkeit, von der Reiseleitung interessante Informationen über Land und Leute zu erfragen. Zurück in Hanoi sind wir nun schon wesentlich besser akklimatisiert, so dass wir uns auf eigene Faust ins Getümmel stürzen. Wo war nochmals das Geschäft mit den interessanten Lackwaren? Zu einem festgelegten Zeitpunkt treffen wir uns alle wieder vor dem Wasserpuppentheater und unser Bus bringt uns zum Flughafen. Der Flug nach Hué dauert nur eine Stunde, aber immer wieder kommt es vor, dass der Flug aufgrund von Nebel Verspätung hat. Hoffen wir mal, dass wir heute pünktlich wegkommen. In Hué angekommen ist es schon relativ spät, so fahren wir auf direktem Weg in unser Hotel und checken ein.

5. Tag: Entdeckungen in Hué, der Stammheimat der letzten Dynastie

Erst am Morgen sehen wir so richtig, wo wir gestern Abend gelandet sind. Das Pilgrimage Village Resort liegt ein bisschen außerhalb der Stadt, in einem großzügig angelegten Garten mit Lotusteich und Swimming Pool. Auf dem Weg zum Frühstück bekommt man einen ersten Eindruck von der schönen Anlage, wo wir auch noch die nächsten zwei Nächte verbringen werden.
Heute tauchen wir tief ein in die kaiserliche Kultur Vietnams. Hué war während der letzten Kaiser-Dynastie die Hauptstadt Vietnams, und auf Schritt und Tritt begegnet man den Zeugnissen dieser Zeit. Auch bildet die fast kleinstädtische Beschaulichkeit und Ruhe einen angenehmen Gegensatz zum hektischen Hanoi. Als erstes führt unser Weg in die Zitadelle, auch „verbotene Stadt“ genannt. In der Vergangenheit Wohnstatt für die kaiserliche Familie, Regierungsgebäude, Verteidigungsbau und Truppenunterkunft in einem, nimmt die Anlage den größten Teil der Stadt südlich des Flussufers ein. Leider sind während des ersten und zweiten Indochina Krieges viele Gebäude zerstört worden, doch was wir noch sehen können, reicht, um einen guten Eindruck von der Großartigkeit der Anlage zu bekommen. Mindestens genauso wichtig wie der Palast war damals die jeweilige Grabanlage – Kaiser Tu Duc hat seine Grabanlage schon zu Lebzeiten regelmäßig bewohnt – was einen nicht weiter verwundert, wenn man die schön angelegte Parklandschaft durchstreift.

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6. Tag: Auf den Spuren von Khai Dinh

Der vorletzte Kaiser der Nguyen Dynastie nimmt einen besonderen Platz ein. Da sich zu seiner Amtszeit das Land schon fest in den Händen der Franzosen befand und er de facto keine wirkliche Regierungsmacht hatte, versuchte er sich auf anderen Gebieten zu verwirklichen. Eine wichtige Rolle nahm hierbei die Architektur ein: von westlichen Bauelementen inspiriert errichtete er sich einen Palast außerhalb der Zitadelle. Eine Restauratorin geht mit uns auf Entdeckungsreise – und öffnet unsere Augen für die interessanten Stilmixe und die restauratorischen Besonderheiten im An Dinh Palast. Eigentlich hatte das Team um Andrea Teufel von der „Gesellschaft zur Erhaltung des kulturellen Erbes e.V.“ nur den Auftrag die Wandmalereien in der Eingangshalle des Palastes zu restaurieren, aber da ihre Arbeitsmaterialien am Zoll aufgehalten wurden, sahen sie sich das restliche Gebäude näher an und stellten dabei fest, dass alle Wände über und über mit Fresken verziert waren. Zentraler Bestandteil des daraufhin angestoßenen Restaurierungsprojektes war die Ausbildung von vietnamesischen Restauratoren mittels „Training on the Job“. Nach der ausführlichen Besichtigung des An Dinh Palastes und der Grabanlage von Khai Dinh, welche sich in Stil und Bauweise wesentlich unterscheidet von der Grabanlage Tu Ducs, genießen wir ein paar Stunden in unserem schönen Hotel. Am Abend gibt es nochmals einen besonderen Programmpunkt: wir besuchen das Haus einer bekannten Künstlerin und bekommen einen Crashkurs in der Kunst des Frühlingsrollen wickelns. Wessen Frühlingsrolle ist das, die Dicke mit dem unförmigen Mittelteil? Im Endeffekt ist es nicht so wichtig, denn frisch frittiert schmecken alles Röllchen gleicht gut, unabhängig von der Form. Zusätzlich zu den Frühlingsrollen genießen wir zum Abendessen eine Auswahl an Hué Gerichten, die bis heute stark von der kaiserlichen Kochtradition beeinflusst sind.

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7. Tag: Fahrt über den Wolkenpass nach Hoi An

Heute heißt es Abschied nehmen von Hué; unsere Fahrt geht mit dem Bus südwärts nach Hoi An. Die Landschaft hier ist schon viel lieblicher als im Norden Vietnams, markiert doch der Wolkenpass die Wettergrenze zwischen subtropischen und tropischen Klima. Ursprünglich die Grenze zwischen Dai Viet (Vietnam) und dem Land Champa finden sich südlich vom Wolkenpass noch viele Relikte aus dem ehemals hinduistischen Land Champa. In Danang angelangt unternehmen wir einen Abstecher in das Cham Museum. Viele der in den Tempelanlagen gefunden hinduistischen Statuen wurden hierher gebracht und sind nun in den lichtdurchfluteten Räumen des Kolonialbaus schön ausgestellt. Vishnu, Shiva und Bhrama – am Anfang ist die Göttervielfalt vielleicht ein bisschen verwirrend, aber im Laufe unseres Rundganges freundet man sich schnell an mit dem hinduistischen Konzept der Trinität. Von Danang dauert es nur noch eine halbe Stunde an der Küste entlang bis zum Cua Dai Strand, sieben Kilometer entfernt von der historischen Altstadt Hoi Ans gelegen und für die nächsten drei Nächte unser Aufenthaltsort. Unser Hotel liegt direkt am Strand, und am ersten Nachmittag genießen die meisten ein Bad im Meer oder im großzügigen Swimmingpool. Am Abend machen einige schon einen ersten Ausflug nach Hoi An – mit der traditionellen Lampion-Beleuchtung sieht die Altstadt am schönsten aus. Ansonsten gibt es in Laufweite vom Hotel einige kleine Restaurants direkt am Strand gelegen, wo man sich den fangfrischen Fisch gegrillt oder gebraten zu Gemüte führen kann.

8. und 9. Tag: Hafenstadt Hoi An, Tai Qi Schnupperkurs, Zeit zum Entspannen oder für zusätzliche Aktivitäten

Viele haben diese Tage schon freudig erwartet. Nach einer Woche mit interessanten Besichtigung, vielen neuen Eindrücken und einem eher intensiven Programm haben wir nun eine kleine Zwischenpause – die man sich ganz nach seinem eigenen Geschmack einrichten kann. Für heute und morgen gibt es als feste Programmpunkte nur die gemeinsame Besichtigung der Altstadt Hoi Ans und einen kleinen Schnupperkurs in die Kunst des Tai Chi mit einem lokalen Meister. Zusätzlich gibt es viele optionale Angebote: wer schon immer mal vietnamesisch kochen lernen wollte, kann an einem Kochkurs teilnehmen; wen die hinduistischen Skulpturen im Cham Museum in Danang nachhaltig beeindruckt haben, kann an einem Ausflug nach My Son, der untergegangenen heiligen Stadt der Cham, teilnehmen. Und wer gerne die Umgebung mit dem Fahrrad erkunden möchte, kann sich Fahrräder leihen und auf eigene Faust losziehen oder an einer geführten Fahrradtour teilnehmen. Und nicht zu vergessen – Hoi An eignet sich ideal zum Einkaufen von Reiseerinnerungen und Mitbringseln. Eine ähnliche Dichte an interessanten Läden wie hier findet man sonst in ganz Vietnam nicht. Unsere Gruppe hat sich in alle Richtungen verteilt – findet sich aber am zweiten Abend für ein gemeinsames Abendessen in einem urigen kleinen Essenstand in Hoi An vollzählig wieder zusammen.

10. Tag: Flug nach Saigon – Begegnung mit der quirligen Millionenstadt im Süden

Im Laufe des Vormittags fliegen wir nach Saigon – oder Ho Chi Minh City wie die Stadt nach der Wiedervereinigung offiziell genannt wird. Unser Hotel liegt in unmittelbarere Nähe der Dong Koi Straße, die Lesern des Romans „Der stille Amerikaner“ unter dem Namen Rue Catinat begegnet. Nach dem Einchecken unternehmen wir einen ersten Rundgang durch die Innenstadt. Alles liegt mehr oder minder in Laufweite, die Kathedrale Notre Dame, vor der man fast immer Hochzeitspaare bei ausgiebigen Fotosessions sieht (dies ist allerdings vor der Hochzeit). Schräg gegenüber im Postamt kaufen einige nochmals Briefmarken und Postkarten und in der neu gebauten Passage um das Rex Hotel bestaunen wir die diversen Geschäfte von Cartier, Hermes und Chanel. Eigentlich hat man sich einen sozialistischen Staat anders vorgestellt. Vorbei an der alten Oper geht es zum Majestic Hotel, von dessen Dachterrasse wir bei einem Cocktail den Sonnenuntergang über dem Saigon Fluss genießen.

11. Tag: Erkundungen in Chinatown – Märkte und Tempel

Cholon war ursprünglich eine 11 Kilometer westlich von Saigon gelegene, unabhängige Stadt, wohin sich die Chinesen aus Saigon vor der Tay Son Revolution geflüchtet hatten. Mittlerweile ist es ein Teil von Saigon und vor allem bekannt für seine chinesischen Tempel und für den Binh Tay Großmarkt. Vor allem der Binh Tay Markt ist ein Erlebnis für alle Sinne – egal ob man Plastiksandalen, Motorradhelme, Küchengeschirr, Stoffe, Koffer oder getrocknete Pilze kaufen möchte, hier kann man in jedem Fall fündig werden. Im Thien Hau Tempel besuchen wir die Schutzgöttin der Seefahrer und Fischer: als Opfergabe kann man ihr ein neues Outfit spenden oder eine lange Räucherstäbchenspirale mit seinen persönlichen Wünschen anzünden. Im Anschluss besuchen wir ein Museum für traditionelle Kräutermedizin. Vom Medizin-Mörser über spezielle Waagen, Rezepte für die Zubereitung von Kräutertinkturen und Gefäße zum Zubereiten und Aufbewahren der Medizin sind hier viele hunderte interessante Exponate zu besichtigen. Das heutige Mittagessen findet heute an einem besonderen Ort statt, dem KOTO Restaurant Projekt. KOTO steht für „Know one, teach one“ – hier erhalten ehemalige Straßenkinder und Kinder aus benachteiligten Familien eine Ausbildung im gastwirtschaftlichen Bereich. Mit dem schnell wachsenden Tourismus in Vietnam stehen ihnen somit für die Zukunft zahlreiche Karrieremöglichkeiten offen. Am Nachmittag sind wir eingeladen in das Haus einer Musikerfamilie, schon in der zweiten Generation dreht sich hier alles um die Musik. Die beiden Geschwister haben schon seit früher Kindheit jeweils ein Instrument gelernt. Gleichzeitig haben sie sich eine Sammlung an traditionellen Instrumenten aufgebaut, und zwar nicht nur Instrumente der Viet Mehrheit, sondern auch Exponate der ethnischen Minderheiten. Bei einem Privatkonzert haben wir die Chance die unterschiedlichen Klänge und Spielarten live zu erleben. Am Ende kommt das Angebot: wer möchte, kann selbst versuchen eines der Instrumente zu spielen. Was zunächst so leicht und spielerisch aussieht, stellt sich als gar nicht so einfach heraus!

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12. Tag: Das Mekong Delta auf Augenhöhe

Früh am Morgen verlassen wir Saigon wieder, dieses Mal mit dem Bus in südwestliche Richtung. Langsam wird die Stadtlandschaft abgelöst von Reisfeldern und immer mehr kleinere und größere Kanäle durchziehen die Landschaft. In Ben Tre, einer kleinen Stadt am Mekong, heißt es umsteigen auf unsere Räder. Erst mal schauen ob die Sattelhöhe stimmt und die Bremsen gut genug funktionieren, dann geht es los. Wir radeln entlang von schmalen Sträßchen und Pfaden, begleitet von kleinen Kanälen, durchqueren Kokosnuss-Haine und Obstgärten. Mit dem Auto hätte man keine Chance, so tief einzutauchen in das Landleben. Wer hat noch nie den Saft einer unreifen Kokosnuss probiert? Heute besteht dazu die Chance. Überhaupt hat Ben Tre den Spitznamen „Heimat von Kokosnuss“. Kokosnuss-Bonbons, Kokosnuss-Matten, Kokosnuss-Gelee und noch viele andere Produkte werden hier aus der Kokosnuss-Palme produziert. Nach dem Mittagessen in einem tropischen Garten-Restaurant steigen wir wieder um in den Bus und fahren nochmals gute drei Stunden weiter bis Can Tho, der Hauptstadt des Mekong Deltas. Aufstrebendes Handelszentrum und Verkehrsknotenpunkt in einem, entwickelt sich Can Tho seit der Fertigstellung der Mekong-Brücke über den hinteren Mekongarm mit rasender Geschwindigkeit. Heute übernachten wir im Victoria Can Tho Hotel, direkt am Ufer des Mekongs gelegen.

13. Tag: Märkte zu Wasser und zu Land und eine entspannende und stimmungsvolle Schifffahrt auf dem Mekong

Der Tag beginnt früh auf dem Mekong, und dementsprechend früh machen wir uns mit kleinen Booten auf den Weg zum größten schwimmenden Markt der Region in Cai Rang. Früher gab es im ganzen Mekong Delta verteilt viele schwimmende Märkte, jedoch mit dem Ausbau der Infrastruktur auf dem Land verlagert sich der Handel immer mehr vom Wasser aufs Land. Der Markt in Cai Rang ist zum Glück noch nicht davon betroffen: hier treffen sich die Boote der Käufer und Verkäufer, die Produktpalette kann man von weitem schon erkennen. An einer langen Bambusstange – die wie eine Antenne in den Himmel ragt – ist jeweils ein Exemplar der angebotenen Waren aufgehängt. Nach dem Besuch des schwimmenden Marktes machen wir noch einen Spaziergang über den Markt am Land. Sogar zum Einkaufen fahren die Leute mit dem Mofa! Wer noch auf der Suche nach einem dieser praktischen Einkaufskörbe aus bunten Plastikbändern ist, wird hier auf jeden Fall fündig. Nun sind alle schon ganz gespannt auf das Boot, welches für die nächsten eineinhalb Tage unser schwimmendes Zuhause sein wird. Am Steg von Can Tho steigen wir auf ein kleines Zubringer Boot, und nach kurzer Zeit taucht die Cochichine vor uns auf. Nachdem die Kabinen verteilt sind, lichtet sie die Anker und im leichten Fahrtwind genießen wir ein leckeres Mittagessen auf dem Zwischendeck. Vorbei geht die Fahrt an Bambushainen, kleinen Häusern auf Stelzen, Reismühlen und Obstplantagen. Vor allem die Kinder sind ganz aus dem Häuschen wenn sie die Cochinchine von weitem erspähen. Am Nachmittag haben wir die Wahl: wer möchte, kann nochmals von Bord gehen für eine zweite Fahrradtour. Diesmal geht die Strecke entlang einer kleinen Landstraße durch Reisfelder und Dörfer. Oder man bleibt auf dem Schiff und genießt die Fahrt auf einem Liegestuhl am Bug! Bei Sonnenuntergang versammeln wir uns auf dem Sonnendeck für einen Sundowner und beobachten wie die untergehende Sonne die Landschaft rot einfärbt. Selbst nach Einbruch der Dunkelheit ist noch Bewegung auf dem Fluss und in regelmäßigen Abständen hört man das Tuckern eines Außenbord-Motors, welches an unserem Schiff vorbei zieht.

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14. Tag: Ausflug nach Cai Be und Rückfahrt nach Saigon

Nach dem Frühstück verlassen wir unser schwimmendes Zuhause. Mit kleineren Booten unternehmen wir einen Ausflug nach Cai Be. Hier gibt es auch einen schwimmenden Markt, allerdings ist er im Vergleich zum schwimmenden Markt in Cai Rang eher klein. Ziel unseres Ausflugs sind mehrere kleine „Home Industries“ häusliche Betriebe, wo mit ganz einfachen Mitteln die Produkte der Region verarbeitet werden. Wir beobachten die Produktion von Reispapier, Puffreis, Reisschnaps und Kokosnuss Bonbons. Alle Produkte kann man auch direkt probieren und natürlich auch käuflich erwerben. Im Anschluss geht es mit dem Bus zurück nach Saigon, da wir schon ein ganzes Stück der Strecke mit dem Boot zurückgelegt haben, dauert die Rückfahrt viel kürzer als die Hinfahrt. Nach dem Einchecken im Hotel steht der Nachmittag zur freien Verfügung. Jetzt kennt man sich ja schon ganz gut aus in Saigon: wie wäre es zum Beispiel mit einem Spaziergang die Le Loi Straße entlang bis zum Ben Thanh Markt? Am Abend versammeln wir uns für unser Abschiedsessen. Bei einem abwechslungsreichen vietnamesischen Menü lassen wir nochmals die Reise vor unserem Geist Revue passieren. Jeder hat ein bisschen andere Highlights aber in einem Punkt sind sich alle einig: bis man die Fotos sortiert hat wird es doch eine ganze Zeitlang dauern…

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15. Tag: Abschied von Saigon und Aufbruch in Richtung Heimat

Den Vormittag nutzen wir für letzte Einkäufe und letzte Erkundungen. Viele decken sich noch mit einem Vorrat von dem leckeren vietnamesischen Kaffee, inklusive der speziellen Filter die man für die Zubereitung benötigt, ein. Schön ist auch, dass wir unsere Hotelzimmer bis kurz vor der Abfahrt zum Flughafen noch behalten können, so kann man diesen letzten Tag in Saigon noch vollständig nutzen. Manche aus der Gruppe entscheiden sich für einen Besuch des „War Remnants Museum“ oder des Tunnelsystems von Cu Chi (optional). Am späten Nachmittag machen wir uns auf dem Weg zum Flughafen, der in Saigon noch fast in der Stadt liegt und besteigen unser Flugzeug zurück in Richtung Heimat mit den Erinnerungen, Erlebnissen und Erfahrungen von mehr als zwei ganz besonderen Wochen in Vietnam!

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